(tre) Wenn Hermann und Maria Thees nicht im Herbst 1970 an einer Weintour mit der Landjugend nach Ahrweiler teilgenommen hätten, sähe es jetzt in Clörath 73, dem Heimathof von Hermann Thees, anders aus. „Wir kannten uns vom Sehen in der Landjugend, aber bei der Seilbahnfahrt hat es zwischen uns gefunkt“, erinnert sich Hermann Thees. Drei Jahre später war es so weit. Am 5. September 1973 heirateten die beiden standesamtlich, und am 20. September folgte die kirchliche Hochzeit in Anrath.

„Leider haben wir von diesem Tag nicht viele Fotos“, erzählt Maria Thees. Welches Missgeschick dem Fotografen passierte, wissen sie nicht, aber letztendlich gab es nur einige wenige Fotos vom Fachmann. Das Angebot, den feierlichen Tag im Studio nachzustellen, lehnten die beiden ab – geheiratet wird schließlich nur einmal. Die fehlenden Fotos waren aber kein schlechtes Omen, die beiden feiern jetzt schließlich ihre Goldene Hochzeit. Einmal im Familienkreis und dann mit einem großen Hoffest mit allen Freunden und Nachbarn.

Sowohl der 79-Jährige als auch die 68-Jährige kommen aus der Landwirtschaft. Hermann Thees übernahm, gerade einmal 21 Jahre alt, den elterlichen Betrieb. Er stellte ihn komplett auf den Gemüseanbau um, den Bereich, in dem er auch gelernt hatte. Zwei Söhne und eine Tochter vervollständigten das Familienglück, wobei der jüngste Sohn Ferdinand den Hof vor 15 Jahren übernahm. Sieben Enkel gehören ebenfalls zur Familie. Auch wenn die Mithilfe auf dem Hof nur noch im Notfall stattfindet, ist Langeweile ein Fremdwort für die beiden. Maria Thees ist bei den Maltesern im Einsatz, und Hermann Thees ist aktiver Schütze bei der Clörather Bruderschaft, wo er 2001 als Schützenkönig an der Spitze stand. Lesen und gemeinsame Radtouren gehören zu den Hobbys.

Wenn die beiden auf ihre 50-jährige Ehe schauen, dann sind sie sich einig, dass Liebe, Zuneigung und gemeinsames Lachen der Schlüssel sind. „Man muss auch Kompromisse machen können. Sie sind dafür da, dass es passt“, sagt Maria Thees.