Rat will Lärmschutzkommission

Schrömbges regt sich über einen Antrag der Grünen zur Schließung des Flugplatzes auf.

Willich. „Wer einem Nachbarn vors Schienbein tritt, darf nicht erwarten, dass der ihm die Hand reicht“, Paul Schrömbges (CDU) regte sich in der Ratssitzung über einen Antrag der Bündnis-Grünen auf. Die hatten eine Erklärung des Rates verlangt, wonach die Schließung des Flugplatzes Mönchengladbach auch weiterhin Ziel der Stadtpolitik sein solle.

Repräsentanten und Vertreter der Stadt sollten in allen beteiligten Gremien und in der Außendarstellung der Stadt auf die Umsetzung dieses Ziels hinwirken. Schrömbges möchte die Stadt Mönchengladbach nicht zuletzt deshalb nicht unter Druck setzen, sondern mit „Samthandschuhen“ anpacken, weil Willich ganz im Gegensatz zu Mönchengladbach an der Fortführung der Regiobahn bis nach Venlo interessiert ist.

Siegfried Kirsch (CDU) schlug vor, das Stadtprogramm im nächsten Jahr zu diskutieren und nicht schon vorher einzelne Punkte rauszugreifen. Und er erinnerte daran, dass es nicht in der Macht der Stadt stehe, die Schließung des Verkehrslandeplatzes zu beantragen. Bernd Dieter Röhrscheid (SPD) erklärte, dass sich die Lärmschutzsituation verschlechtert habe: „Es ist eine Reparaturhalle für Flugzeuge errichtet worden. Dort laufen Motoren zu Zeiten, die nicht in Ordnung sind.“

Hinzu komme, dass eine weitere Halle geplant sei, die wieder Lärm mit sich bringen werde. Außerdem müsse der Schulflugverkehr eingeschränkt werden. Was über alle Parteigrenzen hinweg kritisiert wurde: Die 2003 eingerichtete Lärmschutzkommission ist zum 3. Mai 2011 abberufen worden. Hierdurch haben die durch Fluglärm betroffenen Bürgerinnen und Bürger keine Möglichkeit mehr, ihre Anregungen und Beschwerden geordnet vorzubringen. Deshalb sprachen sich die Ratsmitglieder dafür aus, zu beantragen, dass die Lärmschutzkommission wieder eingerichtet wird.

Ulrich Mischke (FDP), der als Zuhörer die Debatte im Rat verfolgte und der sich mit ganzer Kraft gegen den Ausbau (Infokasten) gestemmt hatte, gab gegenüber der WZ zu verstehen, dass der Mönchengladbacher Oberbürgermeister Bude bislang nicht gerade begeistert war von der Idee, mit Willich gemeinsam ein Gewerbegebiet zu erschließen.