Ratsbeschluss: Wiesenzauber auf der Beachwiese
Der Standort für den Neubau des Kindergartens steht fest.
St. Tönis. Nach einigen kontroversen Beschlüssen, verschiedenen Standorten, Unterschriftslisten und zahlreichen Protesten hat sich jetzt der Rat auf Vorschlag der Verwaltung auf einen Standort für den Neubau des Kindergartens Wiesenzauber geeinigt: auf der sogenannten „Beachwiese“, zwischen der Sporthalle der Grundschule Hülser Straße und der städtischen Kindertageseinrichtung „Mullewapp“. Bis auf Axel Brink (UWT) waren fast alle dafür, Christa Voßdahls (SPD) enthielt sich der Stimme.
Erst nach einer Sitzungsunterbrechung ließ die SPD mit sich reden. Ihr war zunächst die späte Verwaltungsvorlage zu dürftig und vor allem die Frage der Erschließung völlig ungeklärt. Lediglich auf einer Skizze war auf Nachfragen der jetzt gefundene Kompromiss zu erkennen. Wobei Bürgermeister Thomas Goßen zusicherte, dass die Erschließung nicht über die Prinzenburg, sondern wohl über die vorhandene Parkplatzfläche an der Jägerstraße erfolge. Die konkreten Pläne sollen demnächst dem Fachausschuss vorliegen.
Goßen sprach von zahlreichen Krisensitzungen und Gesprächen, die in den vergangenen Wochen mit Eltern, Einrichtungen und dem Jugendbeirat erfolgt seien. Dabei soll auch der Jugendbeirat sein Einverständnis zu dieser Lösung gegeben haben.
SPD und Grüne waren anfangs skeptisch. Erst von der Empore des Ratssaales und auf WZ-Anfrage stellte Beiratsmitglied Karsten Ludwig klar: „Wir haben bei dem Standort keine Einwände, wenn den Jugendlichen später nach dem Abriss des alten Kindergartens Wiesenzauber das Gelände für einen Grillplatz oder zum Volleyball zur Verfügung gestellt wird.“
Jürgen Cox (Grüne) und Birgit Koenen (FDP) hätten die Beachwiese gerne in der jetzigen Größe erhalten, stimmten aber zähneknirschend zu. Koenen: „Schade, dass wir den Neubau nicht auf dem jetzigen Wiesenzauber-Gelände platzieren können.“ Dafür wäre in der langen Bauzeit aber eine provisorische Unterbringung der Kinder in Containern notwendig geworden. Viel zu teuer, sagte die Verwaltung.
„Wir wollen nicht weiter rum eiern und jetzt zu einer Lösung kommen“, sagte Daniel Ponten (GUT). Auch die Union hatte durch Horst von Brechan und Andreas Hamacher keine Einwände.
Uwe Leuchtenberg (SPD) machte noch einen Vorschlag: „Vielleicht könnten wir den Jugendlichen als Entschädigung einen Bauwagen finanzieren.“ Jörg Geulmann fasste den Abschluss der langen Suche mit den teilweise kontroversen Beschlüssen kurz zusammen: „Ende gut — alles gut.“ Einigermaßen zufrieden verließen danach etwa ein Dutzend Zuhörer den Ratssaal.