Scheck für die Feuerwehr-Jugend

In einer 24-Stunden-Schicht erlebten Kinder und Jugendliche, was zum täglichen Dienst der Berufsfeuerwehr gehört.

Foto: Salzburg

Anrath. 24 Stunden lang Feuerwehr spielen, das dürfte das Higlight des Jahres für die Jugendfeuerwehrleute gewesen sein. Am Wochenende absolvierte die Gruppe der 10- bis 13-Jährigen den simulierten Dienstalltag einer Berufsfeuerwehr.

Eine 24-Stunden-Schicht, wie sie Berufsfeuerwehrmänner in Großstädten wie Krefeld oder Mönchengladbach leisten, setzt sich aus Einsätzen, Ruhephasen und Ausbildung zusammen.

Berufsfeuerwehralltag heißt aber auch unspektakuläre Fehlalarme. Mit einem begann der simulierte Dienst tatsächlich: Der gemeldete Pkw-Brand auf dem Martinsplatz in Anrath konnte nicht gefunden werden.

Wenig später dann der nächste Einsatz: „Wir saßen gerade am Frühstückstisch, da ging der Gong“, erzählt Bastian Greiner (12). Im Anrather Altenheim hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Außerdem war der Strom ausgefallen.

„Das war auf jeden Fall spannend, im Dunkeln mit den Taschenlampen den ausgelösten Melder zu finden“, sagt der Jugendfeuerwehrmann. „Und anstrengend! Wir haben uns in den Gängen auch noch verlaufen“, sagt ein Kollege lachend.

Neben diesen zwei „blinden Alarmen“ standen noch elf weitere Einsätze auf dem Programm, die von der Clörather Feuerwache aus mit vier Fahrzeugen angefahren wurden. Einer war ein simulierter Brand im Neersen Kindergarten an der Bengdbruchstraße.

Der frühere stellvertretende Bürgermeister Dieter Lambertz überreichte der Jugendfeuerwehr einen Scheck. Auf seiner Geburtstagsfeier hatte er Geld für die Jugendfeuerwehr gesammelt. 700 Euro kamen zusammen.

Für Lambertz ist die Unterstützung der Feuerwehr eine Herzensangelegenheit. Er hatte den Antrag für den Umbau und die Stationierung eines dritten Rettungswagen an der Anrather Feuerwache gestellt.

Feuerwehrchef Thomas Metzer wusste das außerordentliche Engagement zu schätzen: „Es ist das erste Mal, dass ein Ratsmitglied so einen Einsatz zeigt und der Jugendfeuerwehr privat gesammeltes Geld zukommen lässt“.

Gelegenheit, sich von der Leistungsfähigkeit der Nachwuchs-Wehrmänner zu überzeugen, hatte Dieter Lambertz auch noch: Kaum war die Scheckübergabe beendet, ertönte der Gong und rief zum nächsten Einsatz. Diesmal sollte ein Kind (ersetzt durch eine Puppe) aus einem Schacht gerettet werden. Eindrucksvoll rannten die jungen Wehrmänner in Rekordzeit zu den Fahrzeugen und düsten vom Hof der Wache los. mav