Das Café im Schiefbahner Ortszentrum ist mittlerweile zu einem Geheimtipp geworden. "Ich will keine großen Events, sondern nur die Menschen kulturell unterhalten", erzählt Helga Warminski (58). Die Betriebswirtschafterin und ehemalige Verwaltungsleiterin eines Krankenhauses begann vor fünf Jahren, sich ihren kleinen Lebenstraum zu erfüllen. Fortan bot sie Konzerte, Lesungen, Bunte Abende oder eine Bilder-Galerie an - und gab Kreativ-Künstlern aus der Umgebung die Gelegenheit, sich zu präsentieren.

Vor dem Auftritt der österreichischen Schauspielerin und Sängerin Daniela Hüthmair, die mit dem Pianisten Volker Kolmetz bereits zum dritten Mal in Schiefbahn war, versprach Helga Warminski, auch weiterhin kulturelle Farbtupfer zu setzen. Rita Voitz stellt derzeit eine kleine Chronik über die bisherigen 50 Veranstaltungen zusammen.

"In the ofen börnt the Christmas-Gans" - Daniela Hüthmair gab bei ihrem gefeierten Auftritt das gebrochene Englisch von Marlene Dietrich wieder. Aus einer Zeit, als es noch die Schellack-Schallplatte gab. Die Gäste bekamen kleine Plastiktüten, imitierten so das Rauschen auf den historischen Scheiben. Später ließ die Schauspielerin Erich Kästner zu Wort kommen: "Morgen, Kinder, wird’s nichts geben! Nur wer hat, kriegt noch geschenkt. Mutter schenkte euch das Leben - das genügt, wenn man´s bedenkt. Einmal kommt auch eure Zeit. Morgen ist´s noch nicht so weit..."

"Ein Hauch von Himmel" hieß das Programm der beiden, ein amüsantes Intermezzo mit Wünschen zum Fest. Dabei glänzte die Sängerin auch mit einigen skurillen Texten. Ob ihr eigener Weihnachtswunsch in Erfüllung geht, ist aber fraglich: "Toll wäre ein urwüchsiger Neandertaler, der keine kritischen Fragen stellt und mir aus den Felsen ein Buffet klopft."