Schiefbahn: Mit voller Kraft fürs Gebäck

Fusion: Die Bäkos Düsseldorf und Rhein-Ruhr wollen sich zusammentun. Die Standorte sollen aber erhalten bleiben.

Schiefbahn. Gemeinsam ist man ja bekanntlich stärker. Das könnte künftig auch auf die Einkaufsgenossenschaft der Bäcker und Konditoren (Bäko) zutreffen: Bei ihrer Generalversammlung am Dienstagnachmittag bekam die Geschäftsführung der Bäko Düsseldorf mit Sitz in Schiefbahn grünes Licht für den Zusammenschluss mit der Bäko Rhein-Ruhr. Die Bäko Düsseldorf hat der Fusion zugestimmt.

Die Bäko Rhein-Ruhr wird darüber bei ihrer heutigen Generalversammlung entscheiden. Beide Genossenschaften sind in etwa gleich groß und sollen zur neuen Bäko West werden, der neue Aufsichtsratsvorsitzende wird von der alten Bäko Düsseldorf gestellt.

"Beide Standorte bleiben erhalten", sagt der Geschäftsführer Wilko Schmehl. An der Linsellesstraße hatte man im Vorjahr noch 2,3 Millionen Euro investiert, um die Lagerflächen um 1000Quadratmeter zu erweitern. Ein Lagerbereich wurde zu einer 16 bis 18 Grad kühlen Klimazone umgerüstet, wie sie für Fette und Nüsse erforderlich ist.

Die Büroräume wurden erneuert, ein Veranstaltungsraum entstand. 95 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. "Die Ansprechpartner für die Betriebe bleiben die gleichen", sagt Schmehl.

Dem erhöhten Bedarf an Lagerkapazität steht allerdings ein ständiger Schwund bei den Mitgliedern der Genossenschaft gegenüber. Von 1994 bis 2009 sank deren Anzahl um mehr als die Hälfte. "Der Abschmelzungsprozess im Handwerk ist noch nicht zu Ende", sagt Schmehl.

Die kleinen Bäckereien würden schließen, weil ihre Eigentümer in den Ruhestand gingen. Stattdessen entwickelten sich Filialbäckereien zu Großabnehmern, die mit ihrer Marktmacht Druck auf die Preise ausüben könnten.

Mit der Fusion hofft man, weitere Einkaufsvorteile zu erzielen, die den Mitgliedern zugute kommen. "Außerdem müssen beide in den nächsten Jahren eine neu EDV-Anlage anschaffen", begründet Schmehl weiter, wobei man sich durch die neue Größe ebenfalls Preisvorteile verspricht.

Insofern erscheint der Zeitpunkt günstig. "Besser jetzt eine Fusion zweier gleichstarker Partner, als später geschwächt in einer großen Gemeinschaft unterzugehen", heißt es in einem Schreiben an die Mitglieder.

Längst verkauft die Bäko nicht mehr nur Mehl und andere Backzutaten, sondern auch Maschinen und Bäckereieinrichtung. Dafür bietet sie ihren Mitgliedern Finanzierungsmöglichkeiten und technischen Service, Betriebsberatung und Seminare.