Schützenfest: Königshaus zog Blicke auf sich

An der Kapelle Klein Jerusalem wird bis Donnerstag zünftig gefeiert.

Neersen. Die Sonne lachte bei der großen Parade auf der Hauptstraße, insgesamt bestand der Festzug aus rund 500 Teilnehmern. Bei so viel Pracht fiel zunächst gar nicht auf, dass das Königshaus diesmal nur aus Männern besteht. König Sascha Grossmann, der nächste Woche 40 Jahre alt wird, wird von seinem Bruder Michael und seinem Vater Peter unterstützt, lediglich Königsoffizier Michael Mertens gehört nicht zur Familie.

Los ging es am Samstagnachmittag mit dem Antreten am Vereinslokal „Haus Laumen“. Ziele waren das Haus von Platzmajor Heinz-Josef Pierkes, wo eine Maie gesetzt wurde, weiter ging es zum Heckenrosenweg, wo der König und seine Minister wohnen. Gestern dann ein schönes Bild: Nach rund 20 Jahren präsentierte sich der Generalstab endlich mal wieder hoch zu Ross: General Frank Oellers, seit letztem Jahr im Amt, sein Adjutant Christian Baum, Major Marcel Gather sowie sein Adjutant Heiner Küpper hatten genügend Reitstunden genommen, um ausreichend sattelfest zu sein.

König Sascha Grossmann hatte sich beim Königstanz am Samstagabend geschickt aus der Affäre gezogen: Eben weil er weder eine Affäre noch eine feste Partnerin hat, stand ihm die Viersenerin Sabrina Gajdzik beim Königstanz zur Verfügung. Der König war mächtig aufgeregt, als so viele Blicke auf ihm und seiner Tanzpartnerin ruhten und die Formation „Time“ „Du bist ein Wunder“ von Wolfgang Petry spielte. Samstag stand auch die Krönung auf dem Programm.

Das Königshaus verzichtete auf eine Kutsche: „Wir sind alle noch gut zu Fuß“, erklärte der König, der sich die Haare getreu dem Motto „lieber eine Glatze als nur wenige Haare“ abrasiert hatte. Für die Älteren stand jedoch eine Kutsche zur Verfügung. Heute setzt sich das Regiment kurz nach 17 Uhr von der Königsresidenz am Heckenrosenweg 5 aus in Bewegung, es folgen Großer Zapfenstreich und Parade auf der Hauptstraße.

Zum ersten Mal wurde das Zelt nicht längs, sondern quer platziert, damit die Buden und das Karussell von der Straße aus zu sehen sind. Am Donnerstag ziehen die Schützen von „Haus Laumen“ zur Kapelle Klein Jerusalem. Nach der Messe wird im Festzelt „Vatertag mal anders“ bei freiem Eintritt gefeiert. rudi