Schwertransport: Mit der Yacht durch Vorst

Auf dem Weg nach Mallorca wurde ein 24 Meter langes Schiff durch den Kreis Viersen gefahren.

Kreis Viersen/Vorst. Vier bis sechs Wochen Vorbereitung waren notwendig. Erst dann konnte sich der Schwertransport in Hamburg auf den Weg machen. Im Konvoi transportiert die Firma Uwe Schriever Yachttransporte zwei große Motoryachten quer durch Deutschland.

Die größere, ein 30 Meter langes und 60 Tonnen schweres Exemplar, soll im Januar auf der "Boot" in Düsseldorf gezeigt werden. Sie "parkt" im Moment im Kreis Wesel und wird im Dezember durch Krefeld in Richtung Landeshauptstadt rollen.

Die kleinere Yacht wird nach Marseille in Südfrankreich transportiert. Dort wird sie zu Wasser gelassen und nach Mallorca überführt. Sie ist 24 Meter lang, 4,65 Meter breit, fünf Meter hoch und wiegt 44 Tonnen.

"Über die Autobahn können wir nicht fahren, da dort die Brücken zu niedrig sind", berichtet Ulrich Himstedt von der Spedition in Rendsburg (Schleswig-Holstein). Daher werden ausschließlich Nebenstrecken benutzt. Und das auch nur nachts zwischen 22 und 6 Uhr, da der Schwertransport sonst den Verkehr zum Erliegen brächte.

Am Wochenende ging’s durch den Kreis Viersen. Aus Richtung Straelen kommend rollte die Yacht an Grefrath und Kempen vorbei nach Vorst. Dort waren schon seit Tagen an den Durchfahrtstraße nächtliche Parkverbote verhängt worden. "Durch Ortskerne müssen wir schon vor der Adventszeit sein, denn mit den überall hängenden Festbeleuchtungen hätten wir sonst Probleme", sagt Himstedt.

Im Schnitt schafft der Transport zwischen 20 und 40 Kilometer in der Stunde - je nach Anzahl der Hindernisse. Die waren in der Vorbereitungszeit ausgekundschaftet worden. Auch sämtliche Behörden wurden informiert, die Begleitung durch die Polizei sichergestellt.

Für die Transportfirma alles Routine: Sie fährt nicht zum ersten Mal durch den Kreis Viersen. Das größte Hindernis wartete in Dülken. Dort ging’s über einen Bahnübergang. "Dafür muss die Bahnlinie stillgelegt und der Strom auf der Strecke abgeschaltet werden", erzählt Himstedt. Das Zeitfenster war nur wenige Minuten groß, da auch die Bahn im nahen Holland keinen Strom mehr hatte. "Wenn das länger dauert, legen wir dort ja den ganzen Güterverkehr lahm."

Samstagfrüh hatte der Transport den Kreis Viersen hinter sich: Bei Swalmen überquerte er die Grenze zu den Niederlanden. Bis zum Ziel hat er aber noch einen weiten Weg vor sich.