Tönisvorst: Große Hilfe durch kleinen Piks

Das Deutsche Rote Kreuz ist auf Menschen angewiesen, die ihr Blut zur Verfügung stellen.

Tönisvorst. 25, 50 und sogar 125 Mal - für einige Menschen gehört die regelmäßige Blutspende einfach zum Leben dazu. Doch weil diese Haltung nicht selbstverständlich ist, bedankt sich das Deutsche Rote Kreuz mit verschiedenen Auszeichnungen bei seinen langjährigen Blutspendern aus Vorst und St. Tönis.

Andrea Schönen nimmt stolz ihre goldene Ehrennadel entgegen. Bereits zum 50. Mal hat sie den kleinen Piks auf sich genommen und ihr Blut zur Verfügung gestellt. Ihr Motiv: anderen Menschen helfen. "Mein Mann hat mich 1986 einmal mitgenommen. Danach bin ich immer wieder zur Spende gegangen", erzählt sie.

Auch Gunter Elsman ist nach 50 Spendeterminen Träger der goldenen Ehrennadel. Angefangen hat für ihn alles mit 24, als Soldat bei der Bundeswehr in Hamburg. Durch einen Zufall wurde er auch in Vorst wieder aufs Blutspenden aufmerksam. Seitdem ist er viermal im Jahr dabei - trotz Schichtarbeit und Zeitdruck. "Wer Gutes tut, bekommt es auch zurück ", so Elsman.

Auch die langjährige Spenderin Ruth Wingert aus St. Tönis bewundert ihre goldene Ehrennadel. Für sie steht fest: "Solange meine Gesundheit noch mitspielt, bleibe ich Blutspenderin."

So engagiert zu handeln wie Schönen und Elsman ist allerdings nicht alltäglich. Problematisch sei Blutspenden gerade bei der jungen Generation ab 18 Jahren, so Gabriele Hoch vom DRK-Blutspendedienst West. Gelegenheits-Spender gebe es viele, doch die kämen selten in regelmäßigen Abständen wieder.

"Blutkonserven sind nur etwa 43 Tage lagerbar. Da braucht man immer wieder Nachschub", erklärt die DRK-Fachfrau. Und: Mit einer einzelnen Spende ist es oft nicht getan. "Für eine Nierentransplantation benötigt ein Mensch bis zu 150 Blutkonserven", so Hoch.

Demgegenüber stehen etwa 97 Blutkonserven, die an einem Termin in Vorst zusammenkommen. Eine Stunde ist im Schnitt der Aufwand für einen Aderlass, vorheriges Blutdruckmessen und eventuelle Arztgespräche mit eingerechnet. "Die Spende an sich dauert aber nur zehn Minuten", beruhigt Gabriele Hoch. Für die Zukunft hofft sie, dass Blutspender auch dem DRK die Treue halten.