Seniorenhaus der Alexianer in St. Tönis Neues Infotainment-System für Senioren
St Tönis · (tre) Wer sagt, dass Senioren keine Freude an digitalen Medien haben, der muss sich im Seniorenhaus der Alexianer in St. Tönis eines Besseren belehren lassen. Dort ist das Tavla-Infotainment-System eingezogen, das die Senioren begeistert.
Das Seniorenhaus verfügt über gleich drei der neuen Infotainment-Geräte. Damit können drei Etagen des Hauses abgedeckt werden. Ermöglicht wurde die Anschaffung durch eine private Spende in Höhe von 15 000 Euro.
„Wir greifen damit einen Trend auf, dass auch Senioren und Seniorinnen die modernen Medien und deren vielfältige Möglichkeiten für sich nutzen können. Und das Wichtigste: Sie wollen das auch, wie wir unschwer an der Nutzung der Geräte sehen“, sagt Jutta Hartmann, Leiterin der Alexianer Seniorenhilfe. Bei den Geräten handelt es sich um Tablets in Übergröße, die so montiert sind, dass auch Menschen mit Rollstuhl sie bequem anfahren und bedienen können.
Über die Tablets kann das Wetter genauso abgefragt werden wie die Nachrichten aus der Zeitung. Neben integrierten Inhalten der ARD- und ZDF-Mediathek, einer Radio- und TV-Funktion können die Bewohner auch gemeinsam quizzen, Tic-Tac-Toe- oder Vier-Gewinnt-Partien spielen. Des Weiteren können die Senioren Sudokus, Solitaires oder Memory-Rätsel lösen. Das Gerät vereint 25 Funktionen auf einmal.
Hausintern werden Veranstaltungen, das tägliche Beschäftigungsprogramm und aktuelle Meldungen aus dem Haus eingestellt. Der absolute Renner sind die Quizspiele, die in verschiedenen Schwierigkeitsgraden gespielt werden können. Fragen werden am Monitor angezeigt und über die Lautsprecher vorgelesen. Die Antworten werden durch das Antippen des Bildschirms gegeben.
Die Auseinandersetzung mit dem neuen Medium hält fit und fördert die Selbstständigkeit als auch die Kommunikation. Die Tablets sind ein Ort, an dem man sich spontan trifft, sie nutzt und miteinander ins Gespräch kommt. Im Sommer hatte das Seniorenhaus die Geräte für drei Wochen auf Probe vor Ort. Die Annahme sollte getestet werden, bevor eine Anschaffung der teuren Geräte überhaupt in Erwägung gezogen wurde. Die Senioren waren begeistert, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass die Schriftgröße eingestellt werden kann und es auch Menschen mit nicht so guten Sehvermögen ermöglicht, am Alltag besser teilzunehmen.
„Es macht einfach nur Spaß“, sagt Liselotte Wiesener, die zu den regelmäßigen Nutzern zählt. Das sieht auch Nikolaus Schmitz so, der sich ebenfalls gern vor dem Tablet einfindet. Das Seniorenhaus würde nun gerne noch ein Tablet für den vierten Wohnbereich anschaffen und hofft noch einmal auf Unterstützung in Form eines Sponsors.
In Sachen Nutzung der Tablets ist indes geplant, auch den Speiseplan digital aufzuspielen. Mit einem Wischen über den Bildschirm können die Senioren dann sehen, was auf den Tisch kommt.