In der Stadt fehlen Betreuungsplätze SPD fordert weitere Kitas und zusätzliches Personal

Tönisvorst · Die Sozialdemokraten warnen vor einem erheblichen Mangel an Kita-Plätzen. Die Stadt soll nun Möglichkeiten prüfen – auch einen weiteren Waldkindergarten.

Seit 2020 gibt es in St. Tönis einen Waldkindergarten (Archivfoto). Die SPD möchte, dass geprüft wird, ob auch in Vorst eine solche Einrichtung möglich ist.

Foto: Norbert Prümen

(msc) Die Tönisvorster SPD setzt sich für weitere Kita-Plätze und zusätzliches Personal in den Kindertagesstätten ein. Hintergrund ist die Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Kreises Viersen am Mittwoch, 10. Mai, in der zum aktuellen Sachstand des Bedarfes von Kindergartenplätzen berichtet wird. „Es ist davon auszugehen, dass für die Stadt Tönisvorst ein erheblicher Fehlbedarf an Ü3- und U3-Plätzen zum 1. August 2023 besteht“, so die Tönisvorster SPD. Das könne auch durch Überbelegungen in den einzelnen Einrichtungen im neuen Kitajahr nicht aufgefangen werden.

In einem Antrag fordert die SPD die Tönisvorster Stadtverwaltung auf, eine Reihe von Vorschlägen auf Machbarkeit zu überprüfen und Lösungsansätze zur Entscheidung vorzustellen. So soll die Verwaltung beispielsweise alle Bauflächen in St. Tönis und Vorst überprüfen – sowohl eigene Flächen als auch Ankaufflächen. Die SPD wird aber auch konkret und schlägt vor, vorrangig den Bolzplatz an der Berliner Straße, die Freifläche zum Süd-/Ostring an der Sternstraße, die Laschenhütte in der Nähe der Franziska Baracks sowie die ehemalige Kita an der Feldstraße einer Machbarkeitsstudie zu unterziehen.

Geprüft werden soll auch die Errichtung einer weiteren Waldkita im Bereich der Rottheide – entweder in städtischer Trägerschaft oder in Kooperation mit einer bereits bestehenden Einrichtung oder einer neu zu errichtenden Einrichtung in Vorst. Seit 2020 betreibt das Rote Kreuz eine Waldkita hinter dem Beachvolleyballfeld der Turnerschaft, zwischen dem Schulzentrum Corneliusfeld und dem Vereinsheim. Angrenzend steht der Gruppe ein 3000 Quadratmeter großes Wäldchen zur Verfügung. Ursprünglich hatte die Verwaltung die Rottheide in Vorst favorisiert, dafür aber keine Genehmigung von der Bauaufsicht des Kreises bekommen.

Errichtung einer Bauernhof-Kita soll geprüft werden

Weiterer Vorschlag der Tönisvorster SPD: eine teilweise Nutzung des LVR-Gebäudes „Jugendhilfe Fichtenhain“ am Tempelsweg in St. Tönis als mittelfristige Übergangslösung zur Nutzung einer dreigruppigen Einrichtung. Ebenso soll die Verwaltung die Errichtung einer Bauernhof-Kita nach dem Vorbild Stautenhof in Anrath prüfen, ebenso einen Betriebs- und/oder Verwaltungskindergarten. Zudem sollen Anreize zur Gewinnung von ausreichend qualifiziertem Personal in den Einrichtungen geschaffen werden.

Doch wie sieht die Kita-Situation in Tönisvorst überhaut aus? Um darüber einen Überblick zu bekommen, möchte die SPD, dass die Stadtverwaltung die Ist-Situation zu den Fehlbedarfen an Personal und daraus gegebenenfalls resultierenden Verringerung von Betreuungsplätzen innerhalb der beiden Ortsteile auflistet – und das für die städtischen Einrichtungen und die der freien Träger.