St. Johannes: Freundliche und helle Töne in Kirche
Die Arbeiten in St. Johannes in Anrath liegen weit vor dem Zeitplan.
Anrath. Die Renovierung des Innenraums der Anrather St. Johannes-Pfarrkirche wird ein halbes Jahr früher als erwartet abgeschlossen sein. Diese frohe Botschaft verkündete Pfarrer Markus Poltermann am Samstag bei einem Pressegespräch vor Ort.
„Die Seitenschiffe sind fertiggestellt. Bis zu den Sommerferien haben wir, wenn nichts dazwischen kommt, die drei fehlenden Mittelschiff-Joche, die Vierung und den Chor ebenfalls himmlisch weiß gestrichen“, sagt der ausführende Malermeister Alexander Poscher. Seit September 2012 ist er mit dem Vorhaben beschäftigt.
Dabei setzt er auf einen 2,7 Tonnen schweren Hubsteiger, der ihn per Hydraulik bis an die Decke der fast 20 Meter hohen Kirchendecke befördert. „Der Einsatz dieses Geräts spart viel Geld“, sagt Poscher, der ansonsten allein mit dem Auf- und Abbau von Gerüsten drei Monate Arbeit gehabt hätte. Das hätte 250 000 Euro gekostet, was mehr ist als die jetzigen Gesamtkosten, die dank Hubsteiger „nur“ 216 000 Euro betragen.
„Wir sind weiterhin auf Spenden angewiesen“, sagt Kirchbauvereins-Beisitzer Ulrich Bons. Zwar sei die Sanierung durch Spenden gesichert, doch nach der Sanierung sei bekanntlich vor der Sanierung, so Bons weiter. Seit den 1980er Jahren wird St. Johannes schrittweise renoviert. Die Kreuzweg-Kapelle und die Fenster wurden überarbeitet, die Seitenschiffe renoviert.
Jetzt war der Anstrich dran — samt Orgelbühne. „Damit verleihen wir dem Sakralraum eine neue Struktur“, sagt Malermeister Poscher. Neben dem „starken Weiß“ setzt er auf freundlich-helle Brauntöne: umbra, ocker und rehbraun. „Die Helligkeit ist wirklich überwältigend“ — da sind sich die Eheleute Katharina und Willi Geppert einig. Zusammen mit ihren Enkelkindern, den Zwillingen Carmen und Collin (4), besuchen sie regelmäßig das Gotteshaus und überzeugen sich von dem Fortschritt der Arbeiten.
So auch an diesem Tag: „Beispielsweise die goldenen Kapitelle sieht man jetzt viel besser“, freut sich Willi Geppert über die strahlenden Farben. „Die 6000 Anrather Gemeindemitglieder begrüßen den schnellen Fortschritt“, sagt Pfarrer Poltermann. Zwar habe es auch kritische Stimmen gegeben, insgesamt sei die Toleranz auch gegenüber dem Hubsteiger, der auch während der Gottesdienste im Mittelgang steht, sehr groß. Kirchenvorstand, Bauverein und Handwerker hoffen, dass der neue Anstrich die Kirche für mindestens weitere 20 Jahre zukunftsfit macht.