Andrang bei Handwerkern
Erstmals haben die örtlichen Betriebe einen Markt organisiert. Und sind mit der Resonanz sehr zufrieden.
St. Tönis. Die Tönisvorster Handwerker sind zufrieden. Bei ihrem ersten Markt, den sie gemeinsam mit der Stadt Tönisvorst am Sonntag im Forum Corneliusfeld organisierten, waren mittags schon so viele Besucher, wie sie sich für den ganzen Tag erhofft hatten.
„Die Leute hier hatten alle gezielte Fragen an uns“, sagt Christian Kohnen, der gemeinsam mit seinem Bruder Matthias eine Schreinerei am Tackweg hat. „Wir haben in den letzten Jahren viele Küchen gemacht und raumhohe Türen, das kann nicht jeder.“
Den heimischen Markt zu beleben — das sieht er als Alternative zu Auslandseinsätzen in England, den Niederlanden, Frankreich und Spanien, von wo er in den letzten zwei Jahren Aufträge angenommen hatte.
Auch Tim Nettelbeck ist zufrieden. „Die größte Nachfrage herrscht wieder nach Pedelecs“, sagt der Zweiradhändler und -Mechanikermeister. Aber auch nach den Rollern sei gefragt worden. „Der Termin vor Saisonbeginn ist einfach optimal für uns.“ Dachdeckermeister Frank Evertz führt ebenfalls ein Gespräch mit Interessenten nach dem anderen.
Alle 19 Firmen, die hier ausstellen, sind Mitglied im Verein „Handwerker in Tönisvorst“. Der war bereits drei Mal am Handwerkermarkt des Werberings beteiligt. Außerdem engagieren sich die Mitglieder ehrenamtlich beispielsweise für den Schulkiosk an der Hauptschule Kirchenfeld und haben schon einen Info-Parcours für Berufseinsteiger in der Alten Schule organisiert.
Im Michael-Ende-Gymnasium belegen sie an diesem Sonntag nicht nur das Forum Corneliusfeld, sondern weite Teile des Erdgeschosses. Die in Tönisvorst tätigen Tagespflegekräfte unterstützen die Handwerker in der Cafeteria mit einer Kindermalaktion.
Nachwuchsprobleme sind für Andrea Hermes auch ein Grund, hier auszustellen. Schreinermeister Helge Schwarz sieht hier ebenfalls großen Beratungsbedarf. „Bis heute Mittag habe ich schon vier Gespräche geführt, in denen es um die Zukunftschancen in unserem Handwerk ging.“
Auch die Stadt Tönisvorst ist präsent. „Sehr schön ist die gute Resonanz der Besucher“, sagt Wirtschaftsförderer Markus Hergett. Außerdem informiert seine Kollegin vom Fachbereich Umwelt, Birgit Luven, über der Klimaschutzkonzept der Stadt. Uli Peeren, stellvertretender Vorsitzender des Werberings, sieht sich ebenfalls um.
„Vielleicht machen Handwerker ja doch wieder bei einem Markt des Werberings mit. Vielleicht nicht alle zwei, sondern nur alle drei Jahre“, sagt er. „Sie waren immer ein Magnet für den verkaufsoffenen Sonntag im Frühjahr.“
„Wenn der Besucherzustrom so bleibt, werden wir im kommenden Jahr wieder hier einen Markt mit der Stadt organisieren“, sagt Malermeister Thorsten Engler, Vorsitzender von „Handwerker in Tönisvorst“.
Fotografenmeisterin Ira Ingenpaß und ebenfalls Vorstandsmitglied stimmt ihm zu: „Wir hatten nur Informationsgespräche mit Leute, die wirklich etwas von uns wollten und nicht einfach nur durch die Stadt schlendern“, sagt sie.