St. Tönis: Ansturm trotz Sturms

Immer wieder Regen – trotzdem wollten viele Menschen den Markt nicht verpassen.

St. Tönis. Kinder der Tagesstätte Biberburg präsentierten auf der Bühne im Schatten der Pfarrkirche St. Cornelius die Geschichte vom Igel, der Weihnachten nicht verschlafen wollte. Erstaunlich: Trotz des unangenehmen Wetters mit immer wieder Regen und Sturm wollten viele Menschen aus Tönisvorst und Umgebung den Weihnachtsmarkt nicht verschlafen.

Das freute auch den Einzelhandel: Ulrich Peeren vom Werbering, der 108 Stände nach St. Tönis geholt hatte - drei Interessenten hatten kurzfristig abgesagt - spürte den Betrieb auf dem Weihnachtsmarkt auch in seinem Geschäft. Das Erfreuliche: "Es kommen durch den Weihnachtsmarkt auch Kunden, die man noch nie gesehen hat."

Dinge, die man noch nie gesehen hat, gab es natürlich nicht, aber vieles, was das Interesse der Besucher weckte. Da war zum Beispiel Hauptschullehrer Florian Hauschild, der in die Rolle des Plätzchenverkäufers geschlüpft war - der Erlös kommt der Schülerfirma der Hauptschule Kirchenfeld zugute.

Der Kommerz stand erfreulicherweise nicht im Vordergrund - dafür waren zu viele Vereine vor Ort, die sich und ihre Arbeit vorstellten. Die Handballabteilung der Turnerschaft St. Tönis verkaufte für einen Euro einen "Spezial-Glühwein". Die genaue Rezeptur dieses Getränkes sollte ebenso geheim bleiben wie die der "Tönisvorster Appelkückskes" aus der Küche von Kolpingschwester Annegret Giesen - der Erlös kommt der Rumänienhilfe zugute, der Absatz lief eher schleppend. Nein, Umsatzrekorde waren in wirtschaftlich stürmischen Zeiten nicht zu erwarten gewesen.

Einen Vorgeschmack davon, dass der Weihnachtsmarkt ankommt, hatten die Verantwortlichen aber bereits am Freitagabend bekommen: Zum "Vorglühen" auf dem Rathausplatz waren rund 300 Besucher gekommen - unerwartet viele für den Veranstalter Emovent aus St. Tönis: Nicht nur der Werbering-Vorsitzende Stefan Robben ärgerte sich über Engpässe bei Gläsern und Kleingeld sowie über lauwarmen Glühwein. "Wir sind überrannt worden, waren ein wenig überfordert", räumte Dennis Bruijn von Emovent gegenüber der WZ ein. Am Samstag hatte er alle Hände voll damit zu tun, den aufgeblasenen Riesenschneemann zu bändigen, der vom Sturm mitgerissen zu werden drohte.

Am Sonntag ließ sich auf der Bühne auch Bürgermeister Thomas Goßen blicken - er musste nicht in die Rolle des Nikolauses schlüpfen, dafür stellte sich wieder Uwe Detges zur Verfügung. Er hatte diesmal auf die Kutsche verzichtet, dafür zwei himmlische Engel als Begleiterinnen an seiner Seite.