St. Tönis: Hobby - Vom Zauber des Würfels

Fabian Auroux beherrscht den Rubik’s Cube in allen Variationen. Bald fährt er zur Deutschen Meisterschaft.

St. Tönis. Die Augen von Fabian Auroux blicken voller Konzentration auf den völlig verdrehten Zauberwürfel. Blick für Blick registriert der 16-Jahrige die Farbkombinationen auf den Seiten, während er das Gerät in den Händen dreht. Dann geht alles so schnell, dass die einzelnen Schritte gar nicht mehr nachzuvollziehen sind.

Unter seinen Fingern drehen sich die Würfelseitenteile mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Nur das laute Rattern der Würfelelemente ist zu hören.

"Fertig", ruft Fabian Sekunden später und hält den Würfel - Fachbegriff: Rubik’s Cube - mit sechs gleichfarbigen Seiten hoch. Das Rätsel ist gelöst.

Aber nicht nur beim Klassiker Rubik’s Cube behält der St. Töniser den Überblick. Auf dem Tisch türmen sich die unterschiedlichsten bunten Würfel. Mal haben sie nur zwei Elemente in der oberen Reihe, dann sind es vier und fünf.

Daneben liegt die Rubik’s Clock, das Rubik’s Magic, ein Faltpuzzle und die dreieckige Variante Pyraminx sowie der Megaminx in seiner Tetraeder-Form - alles Varianten des Urwürfels.

So verschieden sie sind, bei allen geht es darum, schnellstmöglich gleichfarbige Seiten aufzubauen, beziehungsweise die Ringe ineinander zu verschlingen oder - wie bei der Clock - die Zeiger auf beiden Seiten auf zwölf Uhr zu bringen.

Und darin ist Fabian wirklich gut. So gut, dass er jetzt zum zweiten Mal bei den Deutschen Meisterschaften am 11. und 12. September in Bottrop startet. "Es macht mir einfach riesigen Spaß, mit den Würfeln und anderen Sachen zu arbeiten", verrät der Schüler, der die Stufe elf der Krefelder Gesamtschule Kaiserplatz besucht.

Zum Zeitvertreib drehe er die Seiten und versuche dabei, immer schneller zu werden. Angefangen hat die Leidenschaft vor zwei Jahren. "Mein älterer Bruder Sébastien, der in Aachen Mathe studiert, fing damit an und brachte es mir bei", erzählt Fabian.

Der Schüler war völlig fasziniert, und bald lagen neben dem Standardwürfel die verschiedenen Varianten in seinem Zimmer. Gemeinsam mit seinem Bruder besuchter er die ersten Wettkämpfe und holte sich zweite und dritte Plätze.

Im vergangenen Jahr fuhr er dann wegen seiner guten Zeiten zum ersten Mal zur Deutschen Meisterschaft in Düsseldorf. In der Rubrik Rubik’s Magic brachte er einen dritten Platz mit nach Hause. "Die Turniere sind einfach schön. Wir sind wie eine große Familie", schwärmt Fabian von der Atmosphäre der Speedcubing-Veranstaltungen.

Seine Mutter Sigrid Auroux hat er bereits ebenfalls mit dem Speedcubing angesteckt. "Allerdings brauche ich drei Minuten für den Rubik’s Cube und nicht 17 Sekunden wie Fabian", verrät sie lachend.

Vater Michel Auroux dagegen macht lieber die Fotos bei den Veranstaltungen. "Ich habe nicht die Geduld dazu", sagt er. Drei begeisterte Speedcuber in der Familie reichen auch.