St. Tönis: Ein Laden, zwei Jobs und keine Minute Ruhe
Yvonne Hermans hat ein Geschäft eröffnet. Parallel arbeitet sie in einem Reisebüro.
St. Tönis. Langeweile ist für die dunkelhaarige Frau mit den munteren Augen ein Fremdwort, zum Ausruhen ist sie viel zu quirlig. Die Rede ist von Yvonne Hermans: Sie wurde in Hüls geboren, ist in St.Tönis aufgewachsen und wohnt heute in Kempen.
Jetzt hat sie eine Brücke zu ihrer Heimatstadt geschlagen: Wo bis vor wenigen Wochen noch der Raumausstatter Lummer zu finden war, prangt jetzt das Schild "Raumausstattung van Cleef, Inhaberin Yvonne Hermans".
"Ich bin eine geborene van Cleef, und mein Vater ist Raumausstattermeister", sagt die 32-Jährige. "Er hat bereits im Vorgängergeschäft gearbeitet, jetzt sind wir in Eigenregie am Werk."
Vor kurzem war Eröffnung an der Marktstraße, sie selbst wird zweimal die Woche dort sein. Denn sie hat noch einen anderen Job: Die gelernte Reisekauffrau übt ihren Beruf im Reisefuchs in St. Hubert aus, ist dort Filialleiterin.
Dass sie gerade ihr Hobby als Tanzmariechen bei der Kempener Prinzengarde abgegeben hat, bevor die neue Aufgabe in St.Tönis startete, ist aber Zufall. "Nach 15 Jahren war die Zeit zum Aufhören gekommen", sagt Hermans, die jetzt zum ersten Ehren-Mariechen der Tanzgarde ernannt wurde.
Aber so ganz verlässt sie die Kempener Prinzengarde nicht. Nicht nur, dass Ehemann Heiner Hermans der Garde-Chef ist, Yvonne Hermans unterrichtet die Kindergarde und die Männer bei der Prinzengarde weiterhin im Tanz.
Der Karneval liegt ihr im Blut: 1988 war sie Kinderkarnevalsprinzessin in St.Tönis, und sie tanzte schon in früh bei der Leibgarde der Krefelder Prinzessin als Solomariechen. Dort warb ihr Mann sie 1995 ab. Seitdem tanzt sie bei den Kempenern, den Garde-Chef hat sie 2003 geheiratet.
Die wenige Zeit, die zwischen Jobs und Hobbys bleibt, gehört ihrem Mann, dem Hund Bootsmann und dem Reisen. "Bis auf Australien habe ich schon alle Kontinente bereist", erzählt Yvonne Hermans. Ob ihre Zeit irgendwann auch mal für Australien reicht, steht in den Sternen. Im Moment wünscht sie sich erst einmal einen guten Start für ihr St. Töniser Unternehmen.