St. Tönis: Jugendspielgemeinschaft Nach der Corona-Pause: Jugendfußball in St. Tönis steht vor zweitem Neustart

St. Tönis · Die Euphorie der ersten JSG-Saison wurde durch Corona gebremst – für die neue Spielzeit herrscht aber Zuversicht.

Mit Hygienevorschriften müssen sich nicht nur die Profivereine, sondern auch die Fußballer im Amateurbereich beschäftigen.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Ob nun Profis oder Amateure: Fußballer, die in eine Saison starten, haben immer Vorstellungen, Ideen oder gar Träume, wie die Spielzeit denn wohl verlaufen wird. Ganz besonders gespannt war man im Sommer 2019 in St. Tönis. Damals ging die Jugendspielgemeinschaft (JSG) mit viel Euphorie in ihre erste Saison. Teutonia und der Spielverein (SV) hatten sich zu dem Projekt entschlossen, um den Jugendfußball in St.  Tönis langfristig breiter und stärker aufzustellen. Mit Erfolg: Die Mannschaften von Bambini bis zur A-Jugend kamen gut aus den Startlöchen. Bei vielen Mannschaften war das Ziel zum Start der Rückrunde klar: Aufstieg!

„Und dann kam Corona.“ JSG-Geschäftsleiter Thomas Müller sagt einen Satz, den viele in den vergangenen Wochen und Monaten schon gesagt haben. „Es ist doch ganz klar, dass an so etwas keiner gedacht hat, als wir im letzten Jahr an den Start gegangen sind“, so Müller. Bei Kindern, Jugendlichen, Eltern und Trainern herrschte wie in vielen anderen Vereinen auch großer Frust. „Diese Krise hat das ganze Leben lahm gelegt“, so Müller. Da stehe das Freizeit-Thema Fußball zwar zunächst mal hintan. „Aber dennoch war es auch frustrierend, nicht mehr trainieren und spielen zu können.“

Vor etwa drei Wochen habe die JSG dann mit einem eingeschränkten Trainingsbetrieb begonnen. Einmal pro Woche dürften die Mannschaften nun wieder auf den Platz. Alles laufe unter den vom DFB und von den Behörden vorgegebenen Hygienebedingungen, die – Stand jetzt – noch bis 15. Juli gelten. Wie in anderen Fußballkreisen wird auch in St. Tönis in Kleingruppen trainiert. Duschen und Waschräume sind erstmal noch passé. Die Eltern müssen sich zum Teil noch vom Sportgelände fernhalten. „Im Moment kann es nur darum gehen, dass die Kinder einfach wieder ein bisschen Kicken. Und es geht darum, dass wir gegen keine Auflagen verstoßen“, so Müller.

Wie es nach dem 15. Juli weitergeht, sei noch offen. Dazu gebe es von offizieller Seite noch keine Aussagen. „Wir müssen abwarten“, sagt der Jugendleiter. Dennoch werde hinter den Kulissen bereits an Konzepten gearbeitet, wie der Trainings- und Spielbetrieb denn wieder aufgenommen werden könne. Derzeit gehen die Vereine davon aus, dass im September die Aufstiegsspiele für die kommende Saison durchgeführt werden. Die reguläre Saison könnte im Oktober starten.

Bei der JSG geht es mit Blick auf die Aufstiegsspiele vor allem um die B-Jugend. In der abgebrochenen Saison haben die Jungs den 2. Platz belegt und könnten daher im September in die Qualifikation zur Niederrheinliga gehen. „Das ist ein großer Erfolg für unseren Verein. Wir hoffen, dass die Jungs nun auch die Chance dazu bekommen“, sagt Thomas Müller. Dazu müsste dann auch bald wieder zweimal pro Woche trainiert werden können. Die JSG erhofft sich alsbald Klarheit.

Ebenso aufwendig dürfte es werden, Testspiele für die neue Saison zu organisieren. „Da gibt es viel Aspekte, die berücksicht werden müssen. Die Vereine stehen da vor einem großen Aufwand“, sagt der Geschäftsleiter. Das beginnt bei den Hygienevorschriften für die Mannschaften und endet bei der Erfassung von möglichen Zuschauern – wie in der Gastronomie.

Corona-bedingt steht die JSG also vor einer Art zweitem Neustart. „Das kann man sicher so beschreiben. Und wir gehen mit viel Optimismus ran“, sagt Müller. Das Gefüge in den Mannschaften sei durch die Corona-Pause nicht gestört worden. „Wir sind alle St. Töniser und kannten uns ja auch vor Gründung der Spielgemeinschaft.“ Die Kinder besuchten die selbe Schule. „Das ist nicht zu vergleichen mit einer Fusion von Vereinen aus verschiedenen Städten“, sagt Thomas Müller.

Auch sportlich geht man zuversichtlich in die neue Saison. Denn die letzte Spielzeit, die nun auch offiziell abgebrochen ist, war trotz Corona erfolgreich. Neben der B 1 haben auch die B 2 sowie A 1 und A 2 überzeugt. Und auch C- und D-Jugend haben gute Platzierungen erreicht. Um die Zukunft des St. Töniser Jugendfußballs muss einem – auch dank der JSG-Gründung – nicht bange sein. „Erfreut sind wir auch über die vielen Kinder in F- und E-Jugend“, sagt Müller. Dort könne man fünf bzw. sechs Teams anmelden. „Das ist mit Blick auf die Findung von Trainern und Betreuern zwar eine große Herausforderung. Wir wollen aber allen Kindern ermöglichen, in St. Tönis Fußball zu spielen.“