Ehrenamt in Tönisvorst Ehrenamtler zieht sich mit 84 Jahren zurück

St. Tönis · (svs) Sechs Jahre lang hat Heiner Aldenkirchs im Alexianer Seniorenhaus St. Tönis die Krankenkommunion ausgeteilt. Nun hat der 84-Jährige sein Ehrenamt in jüngere Hände gelegt. „Ich habe mit Frank Wende einen sehr guten Nachfolger gefunden“, stellt Aldenkirchs seinen 55 Jahre alten Nachfolger in der besagten Rolle vor, der schon seit ein paar Wochen jeden Freitagnachmittag im Seniorenhaus an der Geldener Straße anzutreffen ist.

Heiner Aldenkirchs (li.) übergibt das Amt des Kommunionshelfers an den 29 Jahre jüngeren Frank Wende (re.).

Heiner Aldenkirchs (li.) übergibt das Amt des Kommunionshelfers an den 29 Jahre jüngeren Frank Wende (re.).

Foto: GdG Kempen-Tönisvorst

2017 hatte Aldenkirchs im Pfarrbrief einen Aufruf gelesen: „Helfer gesucht zur Kommunionausteilung nach der Krankenhausmesse“, stand dort zu lesen. Der St. Töniser war schon als Junge und Jugendlicher Messdiener gewesen, gehört seit fast 50 Jahren zu den Kommunionshelfern in den Messen von St. Cornelius, pilgert jedes Jahr mit der Matthiasbruderschaft nach Trier und pflegt eine lebenslange, enge Bindung zur katholischen Kirche. „Mein Glaube hat mir immer Halt gegeben“, sagt der langjährige Ehrenamtler.

Und weil Heiner Aldenkirchs außerdem ein guter Zuhörer und empathischer Mensch ist, blieb es nicht beim Austeilen der Kommunion an den Betten der Menschen, die freitags nicht mehr zur Messe in die Kapelle kommen konnten. „Man lernt sich kennen, man redet miteinander und kommt sich näher“, erzählt der Ehrenamtler, der lange Zeit nicht nur den Bewohnern des Seniorenheims, sondern auch den Patienten im benachbarten Krankenhaus die Kommunion gebracht hat.

Auch bei den Freitagsterminen blieb es nicht. „Ich war oft an zwei oder drei Tagen im Seniorenheim, um die Menschen zu besuchen, die mir ans Herz gewachsen waren“, erzählt der St. Töniser. Nicht selten wurde er gerufen, wenn einer dieser Menschen im Sterben lag. „Wir haben dann zusammen gebetet“, berichtet Aldenkirchs von seinen seelsorgerischen Diensten. Einmal habe eine alte Frau den letzten Atemzug getan, als er den letzten Satz eines Gebetes gesprochen habe. „Das hat mich sehr berührt“, erinnert sich der Ehrenamtler.

Als er im Frühjahr bei der Pilgertour nach Trier einem Freund erzählte, dass er sich aus dem Ehrenamt zurück ziehen wolle, hörte das zufällig Frank Wende. Der 55-Jährige überlegte nicht lange und sagte: „Ich mach das weiter.“ Also stellte Aldenkirchs seinen Nachfolger im Team der Kirchengemeinde, bei der Heimleitung und bei den Bewohnern vor und nahm ihn mit auf seine Runde durch das Haus. „Er kommt gut an und hat ein gutes Gespür für die Bedürfnisse der Menschen“, lobt der Senior.

Wie Heiner Aldenkirchs ist auch Frank Wende in der St. Töniser Gemeinde St. Cornelius verwurzelt, war im Pfarreirat aktiv und engagiert sich in der Matthiasbruderschaft. „Zunächst hatte ich Hemmungen, einfach zu den Menschen ins Zimmer zu gehen“, berichtet Wende von seinen ersten Besuchen ohne Begleitung. Aber das habe sich mittlerweile gelegt. „Mir macht das viel Freude und ich habe das Gefühl, ich bekomme mehr, als ich gebe“, sagt der 55-Jährige.

(svs)