Fahrradflohmarkt des ADFC Wo gebrauchte Räder neue Besitzer finden

St. Tönis · Bei Fahrradflohmärkten finden Familien günstige Kinderräder, Liebhaber von Hollandrädern oder Rennrädern neue Exemplare. Eine große Auswahl gab es auch am Samstag in St. Tönis.

Der Verein Apfelblüte hatte den Fahrradflohmarkt gemeinsam mit dem ADFC Krefeld-Kreis Viersen organisiert.

Foto: Norbert Prümen

Seit zehn Jahren veranstaltet der Verein Apfelblüte in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) einen Fahrradflohmarkt in St. Tönis. Am vergangenen Samstag war es wieder so weit: Zahlreiche Verkäufer präsentierten ihre gebrauchten Räder auf dem Rathausplatz.

Mit dabei war auch Klaus Schäfer, der gleich vier Fahrräder zum Verkauf anbot. „Ich bin gelernter Fahrradmechaniker und bekomme daher oft alte Fahrräder von Freunden und Bekannten geschenkt“, erklärte er. Diese alten Schätzchen werden dann repariert und teilweise bei Gebrauchträdermärkten angeboten. „Ich war vor einiger Zeit schon auf der Veranstaltung in Kempen, der Andrang dort war unglaublich. Heute habe ich meine Reste mitgebracht“, erzählte der Hobbyradfahrer. Unter den mitgebrachten Rädern des Krefelders befand sich am Samstag auch das alte Damenrad seiner Mutter. Dieses hatte der Krefelder überholt und hoffte auf einen guten Verkauf.

Wegen des E-Bike-Trends: Angebot übersteigt deutlich die Nachfrage

Für einen problemlosen Besitzerwechsel der angebotenen Zweiräder sorgte derweil der ADFC. Am Stand des Fahrradclubs gab Andreas Domanski vorgefertigte Kaufverträge aus. Damit sollte ausgeschlossen werden, dass auf dem Flohmarkt gestohlene Räder verkauft werden. Der Vorsitzende der Ortsgruppe Krefeld-Kreis Viersen zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung. „Allerdings hätten mehr Käufer kommen können“, stellte er fest. Vor allem durch den Trend zu den Elektrofahrrädern seien aktuell sehr viele Fahrräder auf dem Markt. „Seit der Pandemie sehen wir, dass das Angebot an Fahrrädern die Nachfrage deutlich übersteigt“, erklärte der begeisterte Radfahrer.

Für Hans Hoffmann war dies allerdings nicht der Grund, sein Fahrrad auf dem Flohmarkt zum Verkauf anzubieten. „Ich bleibe bei einem klassischen Fahrrad und werde mir kein E-Bike zulegen. Ich würde sagen, ich bin aus dem alten Fahrrad herausgewachsen“, sagte er lachend. Hoffmann ist selbst bereits auf einem Fahrradflohmarkt fündig geworden, daher hatte er sich dazu entschieden, das alte Fahrrad auf diese Weise zu verkaufen.

Initiiert wurde der Flohmarkt von dem Verein Apfelblüte, der sich für bedürftige Kinder einsetzt. Die Idee zu der Veranstaltung war vor einigen Jahren entstanden. „Kinder wachsen sehr schnell aus den Fahrradgrößen heraus, daher wollten wir Eltern mit dem Flohmarkt die Möglichkeit geben, Räder zu erschwinglichen Preisen zu kaufen“, erklärte die Vorsitzende Birgit Koenen.

Dieses Angebot wurde auch am Samstag rege von Familien genutzt. So besuchten viele Eltern mit ihren Kindern den Flohmarkt, um nach einem neuen Rad Ausschau zu halten. Dabei fiel vielen das rosafarbene Kinderrad ins Auge, das Ilona Zaikovska anbot. „Ich bin zum ersten Mal auf dem Fahrradflohmarkt und finde das Konzept sehr gut“, erklärte sie, während die Interessenten einige Proberunden durch die Innenstadt machten.

Preisspanne der Räder reicht etwa von 25 bis zu 800 Euro

Doch es gab nicht nur Kinderräder, auch Liebhaber von Hollandrädern und Rennradenthusiasten kamen auf dem Rathausplatz auf ihre Kosten. „Wir haben heute vom Tretroller bis zum Mountainbike alles dabei. Dementsprechend ist auch die Preisspanne sehr groß“, erklärte Domanski. Während die einen mit einem Schnäppchen für 25 Euro nach Hause gehen konnten, mussten die anderen mit Preisen bis zu 800 Euro für hochwertige Fahrräder rechnen. „Besonders beliebt sind auf den Gebrauchträdermärkten auch immer historische Fahrräder, diese werden erfahrungsgemäß sehr schnell verkauft“, erklärte der Vorsitzende.

Neben der Expertise zu Fahrrädern bot der ADFC auch Informationen zur Vereinsarbeit und zu den verschiedensten Radtouren an. Neben dem Fahrradflohmarkt in Tönisvorst betreut der ADFC Krefeld-Kreis Viersen auch eine Veranstaltung in Kempen und drei in Krefeld. Die Einnahmen aus den Standgebühren kommen jeweils zur Hälfte dem ADFC und dem Verein Apfelblüte zugute. „Dabei ist die Gebühr eher symbolisch, denn eigentlich ist es ein Flohmarkt von Privatleuten für Privatleute“, erklärten Koenen und Domanski.