Stadtgeflüster: Badehose und Super-Stau

Eine Einladung in die Türkei, Staus und ein Säbel sind dem Flüsterer aufgefallen.

<strong>Willich/Tönisvorst. "Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Gudrunlein und dann nichts wie raus nach Antalya." Dieses (leicht umgedichtete) Liedchen von Connie Froboess kann Bürgermeister Albert Schwarz jetzt summen. Denn beim Besuch einer türkischen Delegation aus der Stadt Akcasehir am Freitag erhielt er eine Einladung: Eine Woche Antalya mit anschließendem Besuch in der türkischen Apfelstadt. "Natürlich übernehmen wir alle Kosten", verspricht Hakki Karaduman, Bürgermeister von Akcasehir. Und auf die Frage, wen er denn mitnehmen wird, antwortet Schwarz: "Bei Reisen nehm ich meistens meine Frau mit." Also nicht wundern, wenn Sie Albert und Gudrun Schwarz demnächst beim Einkauf von Badehosen und Sonnencreme beobachten.

Mammut-Staus vor Neersen

Gute Nerven brauchen in diesen Tagen Autofahrer, die während des Berufsverkehrs auf der B7 unterwegs sind. Denn zwischen der Niers und Neersen bilden sich dort riesige Staus. Grund: Die kurz hintereinander liegenden Baustellen in Höhe Kirchhofstraße/Neersener Straße bzw. Vennheide/Levenweg. Dort werden die Kreuzungen prachtvoll ausgebaut, um Staus in Zukunft zu verhindern. Schaun mer mal.

Post aus den USA hat die Anratherin Sibille Jäger bekommen. Ein alter Bekannter, der heute in Michigan lebt, bedankt sich darin für das zugeschickte Anrather Heimatbuch - und regt sich gleichzeitig über einen Beitrag zur neuen Gefängnismauer auf. "Was wollen die Behörden mit einer hässlichen, fünf Meter hohen Mauer erreichen?", fragt er. Er fühle sich glatt an die Grenzmauer der Bush-Regierung nach Mexico erinnert. So etwas schaffe nur böses Blut.

Eine kleine Korrektur in eigener Sache hat Bettina Furchheim, Pressereferentin des Ev. Kirchenkreises Krefeld-Viersen, dem Flüsterer zugeschickt. Hatte sie doch vor Tagen gemeldet, die Beteiligung bei den Presbyteriums-Wahlen sei auf 8,1 Prozent gesunken. Tatsächlich ist sie aber auf 10,54 Prozent gestiegen... Naja, Fehler können halt passieren.

Wo wir gerade beim Thema sind: Vergangene Wochen flüsterten wir, dass Dagmar Melle ihren Fotoladen an der Brauereistraße 16 in Willich aufgibt. Es stimmt auch, dass "Bild ab" zum 15. März schließen wird. Es sei ihr ganz privater Wunsch, das Geschäft zu schließen, teilt die Inhaberin mit. Ach so, und dass sie Dagmar Müller heißt, das ist ihr auch noch wichtig. Dem Flüsterer natürlich auch... Entschuldigung!

Peter Schultz, Gastronom vom Schützenhof zwischen Vorst und Anrath, feierte seinen 64. Geburtstag. Er erhielt von Helmut Rogge einen Säbel aus dem Ersten Weltkrieg von Opa Simon zurück. Rogge hatte 1965 im Schützenhof eine Kegelbahn gebaut und als Dank von Opa Simon den Säbel vom "Deutschen-westfälischen Rheinbatallion" erhalten. Nun erhielt Peter Schultz diesen zurück - und Ehefrau Helga und Schwiegermutter Emmy Moerschen freuten sich.

Sag’ mir wo die Glascontainer sind. Wo sind sie geblieben? Die Rede ist von den Teilen, die früher an der Parkpalette in St. Tönis standen. Seit dem Umbau sind sie "fott". Man sucht scheinbar einen neuen Platz. Bislang offenbar ohne Erfolg.

Keinen Erfolg hatte bislang ein Anwohner der Krefelder Straße in Willich, der seit 30 Jahren (!) versucht, seinen Vornamen korrekt im Telefonbuch abdrucken zu lassen. Der Mann heißt Heinz, doch die alte Post und die junge Telekom finden Hans offenbar viel schöner. Auch schriftliche Bitten um Änderung blieben ungehört. Doch wie seine Ehefrau dem Flüsterer verriet, hat die Sache auch eine gute Seite: Firmen, die Adressen für Reklame aus dem Telefonbuch abschreiben, schicken dem Hans ihre Briefe - und die landen dann direkt im Papierkorb.

Als Erster schoss am Samstagmittag der Präses der Kehner Junggesellen Schützenbruderschaft, Pastor Ludwig Kamm, auf den Vogel. Er zielte auch genau und Schoss das Ei am Vogel runter. Dieses brachte ihm nicht nur Applaus, sondern auch eine Flasche Schnaps.

Der Mann hat Engagement. Wir sprechen von dem St. Töniser Günter Rudnick, der nicht müde wird, für ein Bolzplatz-Tor auf dem Pastorswall zu sammeln. Das tat er letzte Woche auch mal wieder, indem er Blumen vom Gärtner Hüskes verkaufte. Die Primelchen hatte dieser zur Verfügung gestellt und jeder Euro ging an den guten Zweck. Dabei kamen genau 100 Euro zusammen. Dennoch schaffte es Günter Rudnick, zwischendrin am benachbarten WZ-Bus seine Meinung zu sagen. "Meine Angestellte hat den Verkauf übernommen", sagte er schmunzelnd. Seine Angestellte entpuppte sich beim näheren Hinsehen als seine Ehefrau Elfriede. Dem häuslichen Frieden hatte diese Äußerung allerdings nichts anhaben können.

Noch nicht gelegt hat sich die Aufregung über die Zusammenlegung des hausärztlichen Notdienstes in den Städten Willich und Tönisvorst, da gibt’s schon den nächsten Aufmucker. Dr. Georg Kaiser, der den Notdienst ausknobelt und in einem Newsletter verschickt, praktiziert ab heute nicht mehr in St. Tönis. Er verlässt die Praxis, die er gemeinsam mit Dr. Gertoberens hatte und zieht nach Düsseldorf. Seinen Newsletter will er weiter verschicken, hört man. Was ist mit dem Notdienst?

"Wir schieben keine Rollstuhlfahrer." So protestiert Harald Beer aus St. Tönis gegen eine Berichterstattung letzte Woche. Da hatte doch glatt die WZ berichtet, dass die stadtbekannten Rollstuhlschieber Rollstuhlfahrer durch die Stadt schieben. Das ist nicht ganz richtig, stellt Schieber Harald Beer klar. "Wir schieben alte Leute in Rollstühlen. Das ist ein Riesenunterschied." Wo er Recht hat ...

Die Parkplätze vor dem Rewe-Markt in St.Tönis sollen offenbar sauber bleiben. Deshalb hat die Stadt nachträglich neben den Fahrradständern vor dem Markteingang einen unterirdischen Abfallbehälter installiert. Und der wird fleißig genutzt. Jetzt wurde er zum ersten Mal von der Firma Gerke geleert. Zahlreiche Schaulustige sahen zu, wie mit einem langen Rohr der Inhalt in den Müllwagen gesaugt wird. Was schnell und fast problemlos funktionierte. Probleme gab es anschließend auf dem "Alter Markt". Dort stehen drei solcher unterirdischer Behälter, einer davon war aber mit Löschwasser gefüllt: Vandalen hatten den Inhalt in Brand gesteckt. "Da muss ich dann eben mal Wasser statt Unrat absaugen", meinte der Mitarbeiter der Entsorgungsfirma.