Sturm Emma verläuft glimpflich

Das Orkantief wütet weit weniger heftig als erwartet. Polizei und Feuerwehr werden trotzdem zu Einsätzen gerufen.

Willich/Tönisvorst. Obwohl Sturmtief Emma über den Niederrhein hinweg zog, blieb es in der Nacht von Freitag auf Samstag relativ ruhig für die Einsatzkräfte: In der Zeit zwischen 4.45 und 7 Uhr am Samstagmorgen meldet die Feuerwehr nur fünf Einsätze in Willich. Die Windstärke lag auch niedriger als zunächst befürchtet: Die Böen erreichten 80 Stundenkilometer (Windstärke 9) anstatt der erwarteten 120.

Glück im Unglück hatte eine Familie in Clörath - gegen 6 Uhr wurden die Bewohner eines Hauses am Reiherweg durch einen lauten Knall geweckt. Ein entwurzelter Baum war auf das Vordach gestürzt. Verletzt wurde niemand.

Auf dem Haspel in St.Tönis reagierte der Löschzug bevor Schaden entstand: Hier fällten die Einsatzkräfte eine 15 Meter hohe Birke, die umzustürzen drohte. Kettensägen-Einsätze blieben aber die Ausnahme. "Beim Sturm sollten sich die Feuerwehrleute nicht selbst in Gefahr bringen", sagte Viersens Feuerwehrchef Frank Kersbaum. Der tödliche Unfall des Tönisvorster Feuerwehrmanns bei einem Kyrill-Einsatz im Vorjahr wirkte hier nach.

Die Polizei wurde in Tönisvorst zu zwei Einsätzen gerufen. In Willich rückten die Beamten vier Mal aus. Einige umgestürzte Bäume, Äste, gelöste Dachpfannen, umgestürzte Baustellen-Ampeln, und -Absperrungen, sowie umhergewirbelte Baustoffe wurden von den Helfern beseitigt. Insgesamt gab es kreisweit 20Einsätze für die Polizei.

Pech hatten zwei Gespann-Führer: Ihre leichten Anhänger blies Emma während der Fahrt kurzerhand um. Da die Sachschäden gering waren und keine Personen verletzt wurden, konnten die Polizisten sogar ein wenig schmunzeln: In einem Fall, an der Neustraße in Süchteln, hatte der umstürzende Anhänger das Zugfahrzeug per Hebelkraft aufgebockt, die Hinterachse hing frei in der Luft. Hilfsdienste brachten das Gefährt wieder auf den Asphalt.

Insgesamt fuhr die Feuerwehr im Kreis Viersen am Samstagmorgen zu 29 Einsätzen. Besonders oft kamen die Hilferufe aus Viersen. 14 Einsätze gab es dort, gefolgt von Nettetal und Willich mit je fünf Einsätzen. Zum Vergleich: Beim Sturmtief Kyrill im vergangen Jahr rückte die Feuerwehr über 450 Mal aus.