Stadtgeflüster: „Mäckes“ und Halloween

Von einem schwarzen Mann in Vorst und einem schnellen Motorradfahrer.

Willich/Tönisvorst. So mancher in Tönisvorst behauptet, dass St. Tönis jetzt erst so richtig Stadt wird. Warum? Mäckes kommt, oder McDonald’s, wie man das old-school-mäßig ausdrückt. Die Bagger sind angerollt, Ende des Jahres gibt’s die ersten Burger. Und wer will, kann sich als Mitarbeiter bewerben. Der Betreiber des Geschäftes ist der gleiche wie in Kempen und Krefeld. Ein Heimatforscher würde im Übrigen abstreiten, dass St. Tönis deshalb zur Stadt wird. Das Gebiet rund um Real steht auf dem früheren Gebiet der Gemeinde Vorst. Aber das ist ein anderes Thema.

Jetzt geht’s über ein wahrlich dunkles Kapitel: Letzte Woche ward auf dem Friedhof in Vorst ein „großer schwarzer Mann“ gesehen. So hatte es eine ältere Besucherin dem Friedhofsgärtner erklärt. Der Mann hatte sie angesprochen und sie hatte sich nicht wohlgefühlt.

Was hatte es damit auf sich? Nun, WZ-Redakteur Peter Korall war vor Ort, sammelte Material für eine Reportage zu Allerheiligen, hatte die ältere Frau einfach mal angesprochen. Dabei hatte er einen schwarzen Regenmantel und einen schwarzen Hut an. Was ihn zum oben genannten schwarzen Mann machte. Immerhin: Gemeinsam mit Gärtner Heinz-Gerd Kils klärte er der Dame gegenüber das Missverständnis aufklären. Was dann wenigstens mit einem Lächeln endete.

Es an der Zeit, über ein neues Internet-Portal zu sprechen: www.nrw-skulptur.de. Das — so die Eigendarstellung — verbindet Fotogalerien, Filme, Texte und Künstlerbiografien zu rund 200 bedeutenden Werken. Innerhalb dieses Portals machen 48 Städte in NRW auf Kunst im öffentlichen Raum aufmerksam.

Und jetzt der Grund, warum Sie, liebe Leser, an dieser Stelle überhaupt von der Einrichtung erfahren: Aus der Stadt Willich sind vier Werke vertreten. Die „vertikale Raumschleife“ von Will Brüll, „Quelle“ von Naotaka Naganuma und zwei Werke ohne Titel von Dan Richter-Levin und Karl Ludwig Schmaltz.

Die St. Töniser kennen ihn — die Polizei offenbar noch nicht. Die Rede ist von dem Motorradfahrer, der mit viel Krach und noch mehr Tempo ungefähr jeden Tag die Krefelder Straße rauf und runter donnert. Beim kürzlichen Blitz-Marathon der Polizei geschah’s schon wieder: Während sechs Beamte an der Radarfalle standen, kam der Motorradfahrer angebraust. Die Köpfe der Polizisten folgten ihm. Erkannt wurde sein Nummernschild wahrscheinlich nicht. Und damit die Polizisten künftig wissen, mit wem sie es zu tun haben, wendete der Mann am Nordring und drehte gen Krefeld nochmal so richtig auf. Was wohl ebenfalls ohne Folgen blieb.

Wir bleiben noch einen Moment an der Krefelder Straße in St. Tönis. Dort ist bekanntlich die Tankstelle der Familie Friedl. Senior-Chef Günter Friedl machte kürzlich eine besondere Begegnung mit dem Notruf. Er hatte den Rettungswagen geholt, weil ein alter Mann dringend Hilfe brauchte. Als die Retter nach einigen Minuten immer noch nicht eingetroffen waren, rief Friedl erneut bei der 112 an. Und fragte, wo die Männer denn blieben. Er fing sich folgende Antwort: „Stellen Sie sich vor, ihre Tankstelle ist voll. Dann müssen die Kunden auch warten.“ Das war eine Aussage, die Friedl in diesem Moment sicher (nicht) hören wollte.

Diesen Preis gibt es nur an diesem Tag: Beim Halloween-Turnier auf der Willicher Golfanlage Duvenhof wurde Ben O‘Sullivan ausgezeichnet — nicht für die beste Leistung auf dem Platz, sondern für sein besonders furchterregendes Dracula-Kostüm, das er für den Wettkampf trug. Mit dem von Jugendwartin Katrin Henkel und Jugendtrainer Gerd Cremer organisierten Turnier wurde der Schlusspunkt unter eine spielerisch erfolgreiche Saison für die jungen Spieler auf der Golfanlage gesetzt.

Es spielten insgesamt 20 Kinder im Alter von sieben bis 16 Jahre eine 4-Loch-Kurzrunde im Stockdunkeln. Als Orientierung dienten spezielle Leuchtbälle und Fackeln, die Cremer entlang der Bahnen aufgestellt hatte. Sportliche Sieger wurden der 15-jährige Nils Reistel sowie Max Heesen (12) und Maike Reistel (12).

Der Trend geht zum Eintopf. Jetzt, wo es kälter wird, verlangen viele verstärkt nach Eintöpfen. Besonders beliebt ist der aus Kartoffeln und Möhren, der zudem schnell gemacht ist. Das erledigt derzeit die Kollegin des Stadtflüsterers, die Stadtflüsterin, die das Rezept aus Vorst kennt. Sie schält Kartoffeln, schneidet sie in kleine Stücke. „Umso schneller sind sie gar“, sagt sie. Die setzt sie schon mal auf und schnibbelt dann die Möhren hinein. „Nur soviel Wasser, dass sie knapp bedeckt sind“, empfiehlt sie.

Während die Wurzel und Knollen köcheln, würfelt sie Zwiebeln klein und dünstet sie. „Von meiner Schwiegermutter kam die Empfehlung, dafür Butter zu nehmen, meine Großmutter nahm Schweineschmalz.“ Dadurch bekommt das Gericht jeweils eine andere Note. Das wird dem Eintopf zugefügt: Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer, eventuell einem Teelöffel Zucker und Kräutern wie beispielsweise Petersilie. Wer es mediterran mag, nimmt Rosmarin.

Wenn alles gar ist, wird es püriert oder gestampft. „Dazu gibt es bei uns meistens einen in kleine Würfel geschnittenen Ring Fleischwurst mit einem Klacks Senf“, sagt sie. Die Alternative sind Medaillons von der Bratwurst: Die wird noch roh ein Scheiben geschnitten und von allen Seiten knusprig angebraten, bevor man sie direkt in die Suppenteller gibt.