Stadtgeflüster: Rondell für Post und Tonnen
Kaschierende Kunst am Bau ist in Anrath aufgefallen. Schön verdeckt stehen die Mülltonnen dort.
Willich/Tönisvorst. Zugegeben — oft sehen die an die Straße gestellten Mülltonnen nicht schön aus. Weswegen immer wieder Menschen versuchen, die Tonnen ein wenig zu verstecken. Ein ganz besonders aufwendiger Versuch ist in Anrath zu sehen.
An der Pastor-Schoenenberg-Straße hat sich ein Anwohner eine ganze Reihe, besser gesagt sechs Reihen von Beton-Kübeln organisiert. Das Rondell versteckt nun fast schon künstlerisch die Schar der bunten Mülltonnen. Und draußen ist sogar noch genügend Platz für Briefkästen.
Im Frühjahr sorgte man bei der Stadt stets für ein schön geschmücktes St. Töniser Rathaus zum Wonnemonat Mai. In diesem Jahr warteten die Bürger zunächst vergeblich auf den herrlichen Rathausschmuck mit neuen Geranien.
Sollte man immer noch auf die Eisheiligen wie Pankratius und Servatius warten oder womöglich auf die „kalte Sophie“? Geduld zahlt sich aus. Inzwischen sind die Kästen vor den Fenstern bepflanzt, nicht nur mit Geranien.
„Verflixt noch mal!“ Wenn Sie vergangene Woche bei der WZ-Redaktion vorbei spaziert sind und just diesen Fluch hörten, kennen Sie nun die Stimme des Stadtflüsterers. Der wollte es nämlich besonders gut machen — und schaffte das Gegenteil. Was war passiert?
Im Stadtgeflüster berichtete die WZ über einen Fehler in der Telefonanlage der Provinzial-Versicherung Frick. Und bei der Nennung des Geschäftsführers war’s mal wieder passiert: Torsten und Jörg Frick wurden verwechselt — mal wieder.
Jetzt mal ganz klar: Es handelte sich um Geschäftsführer Torsten Frick. Dessen Bruder heißt Jörg und arbeitet bei der Sparkasse in Düsseldorf. Uff, wenigstens einmal fehlerfrei hinbekommen.
Immer die gleiche Leier: Es wird viel geschimpft, besonders wenn es um die Verkehrssituation geht. Da werden Baustellen errichtet, Schilder hingebaut und niemand weiß so richtig, warum. An dieser Stelle pflegt der Stadtflüsterer ja zu sagen: Schaut Euch mal in der Nachbarstadt Krefeld um.
Die hatte in der Tat letzte Woche eine besonders exklusive Verkehrsregelung. Kam man von der Hückelsmay aus und wollte hinter dem Stahlwerk auf die Gladbacher Straße Richtung Innenstadt abbiegen, ging das nicht — Fahrbahnmarkierungsarbeiten. Also fuhr der Autofahrer weiter, zur Kreuzung Obergath/Kölner Straße.
Aber auch dort war ein Linksabbiegen nicht möglich — Fahrbahnmarkierungsarbeiten. Das brachte den Stadtflüsterer zu der Frage an die Krefelder Verwaltung: „Hassen Sie eigentlich Ihre Pendler?“ „Nein“, lacht Michael Streubel vom Krefelder Tiefbauamt. „Das war nur punktuell.“ Das könne sich schon mal überschneiden, weil man die Trockenheit nutzen wolle.
Mit einem „Guten Tag“, hatte Helmut Baumeister seine E-Mail begonnen, die den Stadtflüsterer am vergangenen Donnerstag um genau 18 Uhr und eine Minute in der Redaktion erreichte. „Unwetter werfen ihre Schatten voraus, dazu einige Hinweise und Tipps“, schrieb der Willicher Pressesprecher des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute am Niederrhein.
Der Satz war kaum gelesen, da donnerte und blitzte es auch schon. Eine Gewitterfront überquerte um exakt 18 Uhr und zehn Minuten die Redaktionsräume. Was muss der Baumeister nur für einen guten Draht zu Petrus haben?
Über eine neue „Gedenkstätte“ am Friedhof staunen die St. Töniser. „Doch für wen ist sie eigentlich errichtet worden?“, wollte eine WZ-Leserin vom Flüsterer wissen. Der machte sich kundig und weiß nun, dass an der Friedrichstraße Urnen-Stelen für Bestattungen errichtet worden sind.
Liebe Gegner von Radarfallen: Vorsicht, einer der Messwagen des Kreises Viersen ist getarnt wie ein Handwerker-Auto. Auf dem Dach liegen Alu-Leitern, so dass der unbedarfte Verkehrsteilnehmer nie auf die Idee käme, dass sich in diesem Wagen mit dem MG-Kennzeichen ein Blitzer verbirgt.
Vielleicht machen Sie, liebe Leser, Folgendes: Wenn Sie eine der Radarfallen sehen, greifen Sie zu Kamera oder Foto-Handy und schicken das Bild an die WZ: redaktion.willich@ westdeutsche-zeitung.de
Bei den Schlossfestspielen in Neersen waren die Tribünenplätze am Samstagabend zur Premiere des Stückes „Ladies Night“ gut gefüllt. Eine richtige „Ladies Night“ gab es aber schon bei der Generalprobe am Tag zuvor: Einige Gefangene aus dem Anrather Frauengefängnis bekamen die Möglichkeit eingeräumt, sich das Stück über die flotten Männer anzusehen.
In der ersten Reihe zu sitzen kann im Theater am Neersener Schloss gefährlich werden, weil man ins Geschehen einbezogen wird. So bei der Premiere von „Ladies Night“. Der Conferencier, der ein Glitzer-Glamour-Outfit trug, geriet ins Schwärmen und Philosophieren über Frauen und die Welt und sprach eine der Damen in Reihe eins an.
Wie ihr Name denn wäre, wollte er wissen. „Mary“, war die schüchtern klingende Antwort. Sie war ein bisschen geschwindelt. Denn es war Maria Heyes, die Frau des Willicher Bürgermeisters.
Josef Heyes wurde angesichts von viel nackter Haut im Stück vom Landrat angesprochen, das da wohl Sexsteuer fällig würde, die der Willicher Stadtrat ja tatsächlich gerade erst im Doppelhaushalt 2011/2012 eingeführt hat. Der Bürgermeister soll spontan geantwortet haben, das wäre doch dann ganz im Sinne des Landrats und würde in die Kreisumlage fließen.