Stromerzeugung statt Tortillas

pro;2: Die Willicher Firma will in Mexiko aktiv werden. Erste Kontakte sind geknüpft. Pro2 liefert Technik in Sachen erneuerbare Energien, Anlagen, die aus Bio- und Deponiegas Strom und Energie erzeugen.

<strong>Willich Natürlich ging es nicht um die Verbreitung des Christlichen Glaubens, als Stephan Waerdt von der Firma Pro2 in Willich mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier im April auf Missionsreise in Amerika war. Aber um etwas Ähnliches. Es ging um Klimaschutz. Nach einem Stopp bei den Vereinten Nationen in New York ging es weiter nach Mexiko. Dort hat man Interesse an den deutschen Regeln und Methoden zum Klimaschutz - auf politischer Ebene, aber auch bei der praktischen Umsetzung. Und da war der Willicher Geschäftsführer einer von acht im Gefolge des Politikers.

Denn die Pro2 liefert Technik in Sachen erneuerbare Energien, Anlagen, die aus Bio- und Deponiegas Strom und Energie erzeugen. Letzteres ist besonders für Mexiko-Stadt interessant. "Die Stadt hat fast 20 Millionen Einwohner und mit ihnen ein gewaltiges Müllaufkommen." Die Pro2-Produkte helfen außerdem, die Emissionen dieser Deponien zu beseitigen. Ein anderer Vertreter der Bioenergie-Branche hatte Solar-Anlage mit im Angebot.

Der Besuch trägt Früchte. "Die ersten Projekte sind angestoßen", sagt Waerdt. Erfreulich, auch wenn es noch keinen konkreten Auftrag gibt. "Eine mexikanische Firma, die bis jetzt Erdgas- und Erdöl-Förderanlagen produziert, will mit uns zusammenarbeiten." Konkret würde das so aussehen, dass Pro2 mit ihr zusammen eine Gesellschaft gründet, an der die Deutschen die Mehrheit hätten. Die Kernmodule würden aus Willich geliefert, die von den Mexikanern angeschlossen und in Betrieb genommen werden.

Waerdt nimmt an, dass diese Bemühungen mittelfristig Erfolg haben werden: "So lief das auch in Thailand", wohin gerade eine Anlage geliefert werde.

Ähnliche Dependancen gibt es in Belgien, Frankreich, Ungarn, Spanien und Portugal. Was dem Unternehmen im Jahr 2006 ein Umsatz-Plus von neun Prozent bescherte. Von 30 Millionen auf 33 Millionen. Für die nächste Zeit rechnet Waerdt mit 15 bis 20 Prozent mehr Umsatz. "Das bedeutet dann auch 15 bis 20 Prozent mehr Mitarbeiter." In Willich gibt es zurzeit 60 Beschäftigte. Eine Erweiterung der Gebäude ist ebenfalls geplant.