Im „Krumm“ läuft gar nichts krumm

Das von Prof. Dr. Wolfgang Tietze geleitete Institut PädQuis hatte im Auftrag der Landesregierung das Gütesiegel "Familienzentrum NRW" entwickelt und die Kriterien für die Vergabe erarbeitet.

Willich. Das "Krumm" läuft offenbar auch als Familienzentrum auf geradem Kurs: Die erste Willicher Einrichtung dieser Art an der Hülsdonkstraße 203 in Wekeln ist jetzt von Minister Armin Laschet mit dem Gütesiegel "Familienzentrum NRW" ausgezeichnet worden.

Das von Prof. Dr. Wolfgang Tietze geleitete Institut PädQuis hatte im Auftrag der Landesregierung das Gütesiegel "Familienzentrum NRW" entwickelt und die Kriterien für die Vergabe erarbeitet. Dazu gehören, dass Beratung, Familienbildung und die Vermittlung von Tagesmüttern und -vätern angeboten werden müssen. Außerdem wird erwartet, dass die Familienzentren die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern - etwa durch längere und flexible Öffnungszeiten.

Mit dem Gütesiegel erhalten die Familienzentren künftig 12 000 Euro pro Jahr zusätzlich zu ihrer Einzelförderung für die Kindertageseinrichtung, die Familienbildung und die Familienberatung. Das Gütesiegel wird für vier Jahre verliehen.

Rund 370 Kinder besuchen die beteiligten Tagesstätten, im Krumm zählt man pro Woche etwa 900 Besucher - die "Kundschaft" ist also vorhanden. Im Wesentlichen geht es darum, bestehende Angebote transparenter zu machen, zu vernetzen, durch Arbeit an der Basis klar zu bekommen, was von den Familien benötigt wird.

"Wir haben gute Erfahrungen mit dem Verbund-Modell gemacht", freut sich Michael Süßbeck, Koordinator des gesamten Bereichs Kindertagesstätten in Willich. Was auch die Politik so sieht: Im Jugendhilfeausschuss wurde festgelegt, "alle Tageseinrichtungen in der Stadt Willich in das System Familienzentrum einzubeziehen", so Süßbeck: "Mittelfristig wird es bis 2012 neun Verbünde in der Stadt geben."