Super-Sommer füllt die Freibäder
In Willich, Kempen und Grefrath sind die Betreiber mit der bisherigen Bilanz sehr zufrieden. Einige Rekorde wurden bereits aufgestellt.
Willich/Kempen/Grefrath. Sommer, Sonne, Strand und Meer — diese Sommer-Wunschvorstellung geht für viele nicht ganz auf, weil sie ihren Urlaub zu Hause verbringen und dann Strand und Meer beispielsweise durch Wiese und Schwimmbecken im Freibad ersetzen müssen. Die Betreiber reiben sich in diesem Super-Sommer natürlich die Hände, weil sie neue Besucherrekorde aufstellen. „Wir hatten in den ersten beiden Juli-Wochen bereits 22 300 Besucher — das sind doppelt so viele wie im gesamten Juli 2017“, sagt Philipp Bauknecht, Leiter des Freizeitbades „De Bütt“ in Willich. Der beste Juli sei das aber trotzdem nicht: Denn 2006 war bisher das absolute Rekordjahr mit 41 000 Gästen. Allerdings zeigt die „Bütt“-Statistik auch, dass ein paar Grad Temperaturunterschied sehr viel ausmachen können. „Bei 30 Grad kommen am Wochenende täglich rund 1000 Gäste mehr als bei 27 Grad“, so Bauknecht. Die echte Sommerhitze kurbelt auch den Eisverkauf an: Im Bad wurde in diesem Jahr bereits so viel Eis verkauft wie in der gesamten Sommersaison 2017.
39 Festangestellte und 36 Aushilfen sorgen dafür, dass der Badebetrieb möglichst reibungslos funktioniert. Und viel zu tun ist — auch wegen der Schulferien — jetzt fast jeden Tag. Dass er einen Badegast nach Hause schicken muss, kann sich Bauknecht aber trotzdem nicht vorstellen. Denn bis zu 8000 Schwimmbegeisterte kann „De Bütt“ täglich verkraften und die werden nicht erreicht.
Größere Veranstaltungen wird es in den Sommerferien dort nicht mehr geben. Die Pool-Party war bereits am vergangenen Wochenende. Außerdem müssen Kosten eingespart werden. „Wir bauen ja derzeit eine Wassermatschanlage und werden später auch die Sauna umbauen“, so Bauknecht zur Begründung.
Rekordzahlen hat auch das Aqua-Sol in Kempen zu vermelden. Dort kamen in der ersten Juli-Hälfte 36 000 Gäste. Das sind bereits mehr als im kompletten Juli des vergangenen Jahres. Am Wochenende sind es bis zu 4500 Besucher am Tag. „Ab 2500 Gästen sprechen wir aber schon von guten Zahlen“, sagt Badleiter Wolfgang Werthschulte. In früheren Jahren waren es allerdings auch schon mal bis zu 8500. Eine Überbelegung ist deshalb im Kempener Freibad kein Thema. Für die Aufsicht sorgen vier Ganztagskräfte und viele Aushilfen.
Versorgungsengpässe bei Getränken oder Eis hat es bisher auch in Kempen nicht gegeben. Die Familien-Sommerparty stieg im Aqua-Sol bereits am vergangenen Wochenende. Weitere Veranstaltungen sind im Sommer nicht vorgesehen.
Im Freibad Dorenburg sei das Gästeaufkommen (im Gegensatz zu Willich und Kempen) derzeit eher normal, sagt Schwimmmeister Frank Tichelkamp: „Die wichtigere Zeit ist vor den Schulferien. Jetzt sind viele bereits verreist.“ Trotzdem sei der Besuch gut. Bis zu 1300 Schwimmer habe es an einem sehr heißen Tag schon mal gegeben.
Eine Auflage des Kreisgesundheitsamtes, die eine „Obergrenze“ von 1400 Badegästen vorsieht, hatte vor einigen Wochen zu enttäuschten Besuchern geführt (die WZ berichtete). Seitdem gibt es das „Ampelsystem“, das auf der Internetseite www.gemeindewerke-grefrath.de anzeigt, ob die Kapazitätsgrenze des Freibades bereits erreicht ist.
Pool-Partys gibt es im Dorenburg-Bad nicht, weil den Gemeindewerken als Betreiber wegen der entstehenden Kosten das Risiko zu hoch ist. Ein geplanter Beachvolleyball-Tag unter Anleitung ist am vergangenen Wochenende ausgefallen, weil das Interesse zu gering war.