Schulleiter im WZ-Gespräch Tablet-Klasse: Pilotprojekt am St. Bernhard-Gymnasium

Personell gut ausgestattet startet die Schiefbahner Schule in das neue Halbjahr. Es soll ein Jahr der Digital-Offensive werden. Ein Sponsor hat einen Klassensatz Tablets gestiftet.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Schiefbahn. Andreas Päßler ist augenscheinlich gut erholt ins neue Schuljahr gestartet. Auf die niederrheinische Einstiegsfrage ins erste Interview nach Ende der nordrhein-westfälischen Sommerferien antwortet der stellvertretende Schulleiter des St. Bernhard Gymnasiums: „Super! Das Kollegium ist jung, dynamisch und kerngesund gestartet. Alle Stellen sind besetzt. Wir können alle Fächer bedienen, sind breit aufgestellt.“ Sogar die Mint-Kurse könnten weiterlaufen.

Zwei feste Neuzugänge sind im Team an der Albert-Oetker-Straße: Lehrkräfte mit den Fächerkombinationen Sport und Deutsch sowie Physik, Geschichte und Philosophie. Als so genannte Seiteneinsteiger sind „aktuell zwei in der Ausbildung“: einmal für die Fächer Physik und Mathe und dann ein gebürtiger Franzose als Muttersprachler für das Fach Französisch und Deutsch.

Und was ist — über das Personal hinaus — neu? Dazu Andreas Päßler: „Wir können unser neues Selbstlernzentrum in der Gelben Villa nun flächendeckend in Betrieb nehmen.“ Darüber hinaus kündigt er „eine Digitalisierungsoffensive“ des St. Bernhard an: „Wir haben alle Klassen mit digitalen Medien ausgestattet. Beamer hängen fast in allen Räumen oder werden dort im Laufe des Schuljahres hängen.“

Das Medienkonzept von der Unterstufe bis hoch zur Q2 soll nun greifen: Der Umgang mit modernen Medien — abgezielt auf die einzelnen Jahrgangssstufen. Dabei gehe es darum, erforderliche Programme kennenzulernen und sich auch kritisch mit modernen Medien auseinander zu setzen. „Spätestens in der Oberstufe soll jeder Schüler alle Kompetenzen besitzen.“

Ein privater Sponsor, der ungenannt bleiben möchten, hat eine Tablet-Klasse ausgestattet. „Wir haben eine sechste Klasse dafür ausgewählt, die nun als Pilotklasse arbeitet. Co-Klassenlehrer Dennis Van Vörden wird das Projekt begleiten. Wir werden sehen, wie sich der Einsatz der Tablets im Unterricht bewährt.“

Das St. Bernhard und seine Baustellen — auch das ist im neuen Schuljahr ein Thema. Saniert werden zurzeit die Toiletten im Doppelgebäude 2 und 3. „Danach ist diese Gesamtmaßnahme abgeschlossen.“

Die nun angelaufene Umstellung von G8 auf G9 ist, wie am Lise-Meitner-Gymnasium, Grund für aktuell geführte Gespräche mit der Stadt Willich. „Wenn wir davon ausgehen, dass wir fünfzügig bleiben, also pro Schuljahr rund 135 Schüler aufnehmen, dann fehlen, wenn die jetzigen Fünfer in die 13. Jahrgangsstufe wechseln, acht Räume“, rechnet Päßler vor.

Man prüfe gedanklich in alle Richtungen, ob „ein Anbau oder eine Bestandserweiterung möglich sind, also ob wir in die Breite oder eher in die Höhe bauen“. Fertig sein müsse die Baumaßname in acht Jahren. „Dann muss die Lösung da sein“, sagt Päßler.

Und — niederrheinisch weit über den Tellerrand hinaus geschaut — was möchte Andreas Päßler im Frühsommer 2019 sagen können, wenn er auf dieses Schuljahr zurückblicken kann? „Ich möchte in einer Mischung aus Erleichterung und Stolz sagen können: Hurra, wir haben es geschafft.“ Und er möchte außerdem das Gefühl haben, „dass wir Gutes und Sichtbares geleistet haben, zur Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit des St. Bernhard-Gymnasiums“.