Ten-Sing-Show in Anrath: Der Urknall auf der Bühne

Fast 600 Besucher erlebten eine fast professionell einstudierte Ten-Sing-Show.

Anrath. Stampfende Bässe donnern durch die Josefshalle, sie werden durch grelle Lichtspots ergänzt. 60 junge Menschen stehen auf der Bühne, klatschen in die Hände und fordern "Sing Halleluja" - willkommen bei der Ten-Sing-Show 2010.

"Romeo gesucht" titelten die Macher in diesem Jahr. Das Publikum suchte mit und fand sich in einer gelungenen Mischung aus Tanz, Gesang, Drama und viel Live-Musik wieder.

Ten Sing kommt aus Norwegen und bedeutet "Teenager singen". Die Anrather weiteten diesen Begriff aus und beteiligen sich nach persönlicher Vorliebe mit spürbar viel Spaß an der Gesamtshow. "Es ist die Gemeinschaft, die hier zählt", findet Lena (15).

Und ihre gleichaltrige Freundin Freke ergänzt: "Jeder wird hier mit offenen Armen empfangen." Das galt auch für die exakt 564 Gäste, vor denen ein kurzweiliger dreistündiger Abend voller Überraschungen lag.

Rund neun Monate gingen die jungen Leute mit der Abendgestaltung schwanger. Die Geburtsstunde glich einem künstlerischen Urknall mit fantastischer Besetzung. "Da liegt viel Arbeit vor", weiß Mit-Organisatorin Yvonne Rixen.

Zuerst wird gemeinsam beraten, dann entwickeln alle die Show. Erst danach bekommt das Kind einen Namen, in diesem Fall "Romeo gesucht". Namensgeber ist die Drama-Gruppe, wobei die Buchstaben von "Drama" für dynamisch, radikal, ambitioniert, motiviert und atemberaubend stehen.

Die Schauspieler ließen es sich nicht nehmen, Romeo in sechs Spielszenen aufleben zu lassen - was ihnen erfrischend zeitlos gelang. Und weiter: Die Ärzte erklingen mit "Wie es geht", härter geht es bei Korns "Word Up" zu. Die Tanzeinlagen fördern das Potential von Ten Sing zutage: Die Choreographie ist durchdacht, wird fast schon professionell auf die Bühne gebracht und zeigt den Zusammenhalt der Gruppe - synchron und gelungen.

Spätestens in der zweiten Hälfte des Abends übertrug sich die Begeisterung der Akteure auf das Publikum. Das bekam eingängige musikalische Kost dargeboten, von den Blues Brothers über die Bloodhound Gang bis zu Mika: "We are golden".

Der abschließende Titel "Barby Girl" von Aqua machte in guter alter 90er-Jahre-Manier deutlich, dass auch Ehemalige immer noch entscheidend zum Gelingen der Show beitragen. Zusammenhalt und Spielfreude gingen unter die Haut und waren bis zum Schluss allgegenwärtig, als die Ten Singer in ihren roten T-Shirts im Hallenfoyer "Ten Sing Anrath" lautstark propagierten. Weiter so, Ten Sing!