Karnevalszug in Vorst 1200 Besucher beim „närrischen Lindwurm“ in Vorst
Vorst · Die Vorster Karnevalisten hatten wegen der Pandemie sechs Jahre auf ihren Zug warten müssen. Jetzt war es wieder so weit: Noch vor dem offiziellen Beginn des Straßenkarnevals zog am Samstag der „närrische Lindwurm“ durch Vorst.
Noch vor dem offiziellen Beginn des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht zog am vergangenen Samstag der „närrische Lindwurm“ durch Vorst. Zahlreiche Karnevalisten trotzten dem schlechten Wetter und jubelten den Zugteilnehmern zu. Verkleidet als Pirat, Hexe oder Eisbär säumten Jung und Alt den Straßenrand.
Mit guter Laune startete der Karnevalszug um 14.11 Uhr in der Straße Am Neuenhaushof. Von dort ging es fünf Kilometer durch den Tönisvorster Ortsteil; über die Hauptstraße, vorbei an der St.-Godehard-Kirche und durch den Ortskern zurück zum Ausgangspunkt. Dabei begrüßten die zahlreichen Narren die Zugteilnehmer überall mit lauten „Helau“-Rufen.
Mit dabei waren auch in diesem Jahr dutzende Vereine und Initiativen aus Vorst und St. Tönis. So beeindruckte die Landjugend mit ihrem knallrot gestalteten Karnevalswagen mit dem Motto „Grand Prix Tönisvorst – Ferrari & Fendt, die Rennstrecke brennt“. Verkleidet war der Verbandsnachwuchs passend als Rennfahrer. Die Bürger-Junggesellen-Schützenbruderschaft aus Vorst hatten sich für ein Piratenmotto entschieden. Auf ihrem Schiff prangte die große Aufschrift „Unser Schiff wird nie untergehen“. Besondere Aufmerksamkeit zog außerdem der Wagen des Badminton-Clubs Tönisvorst auf sich. Hier hatten die Mitglieder einen überdimensionalen Badmintonball auf den Wagen montiert. Verkleidet waren die Sportler dabei stilecht in Sportkleidung im Retrostil.
Natürlich wurde es auf dem Zug in Vorst auch politisch. So zierte ein Wagen die Aufschrift „Klimakleber ist kein Lösungsmittel“, während ein anderer die Botschaft „Auch in der Dorfdisco ist kein Platz für braun“ trug. Einen ganz besonders aufwändig gestalteten Karnevalswagen hatte in diesem Jahr der Freundeskreis Süchteln-Hagen gestaltet. Verkleidet als Zebra, Giraffe oder Leopard gingen die Zugteilnehmer auf Safari. Der große Wagen war passend mit Nashorn, Flusspferd, Elefant und Großwildjäger gestaltet worden.
Karnevalszug findet
alle drei Jahre statt
Während die einen auf Safari gingen, waren die Mitglieder der Kehner-Junggesellen-Schützenbruderschaft schon in Schlumpfhausen angekommen. Ihr Motto lautete in diesem Jahr „Blaue Stunden, bunte Lieder, Schlumpfhausen im Kanderfieber“. Verkleidet als Möhre luden die Mitglieder des Reitervereins Vorst zu ihrer Osterparty „Volle Möhre“ ein.
Auch die vielen Karnevalsvereine aus Tönisvorst ließen es sich in diesem Jahr nicht nehmen, beim „närrischen Lindwurm“ mit dabei zu sein. Neben der Prinzengarde St. Tönis waren die Treuen Husaren, die KG Nachtfalter und der Jugendkarnevalsverein St. Tönis mit dabei. Selbstverständlich war die ausrichtende Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Vorst mit zahlreichen Karnevalisten vertreten. Auf ihrem Wagen präsentierten sie das Motto „Nicht an sich denken, sondern anderen Freude schenken“. Besonders begeistert begrüßten die großen und kleinen Zuschauer am Straßenrand schließlich die Tönisvorster Tollitäten. Zum ersten Mal in dieser Session präsentierten die Jugendprinzessin Lea I. sowie Prinzessin Magdalena I. den Tönisvorster Tollitätenwagen. Das mit zahlreichen glitzernden Herzen geschmückte Gefährt trägt in diesem Jahr die Aufschrift „Mit dem Herz in der Hand, durchs Tönisvorster Narrenland“. Von dort bedachten Magdalena I. und Lea I. zusammen mit ihren Ministern die Besucher mit reichlich Kamelle. Zum ersten Mal ging es für die Teilnehmer in diesem Jahr nach dem Zug zur „After-Zoch-Party“ auf den Marktplatz. Da der ausrichtenden Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Vorst kein Zelt zur Verfügung stand, wurde das traditionelle Zusammensein kurzerhand auf den Marktplatz verlegt. Dort wurde noch einige Zeit bei Essen, Trinken, Musik und guter Laune weitergefeiert. Der Karnevalszug in Vorst findet alle drei Jahre statt. Coronabedingt mussten die Vorster Karnevalisten zuletzt allerdings sechs Jahre warten, bis der „närrische Lindwurm“ endlich wieder durch den Ort zog.