Akkordeon-Orchester St. Tönis „Das Orchester ist wie eine zweite Familie für mich“

St. Tönis · Voller Spielfreude gehen die Musikerinnen und Musiker des Akkordeon-Orchesters St. Tönis ins neue Jahr. Im Kalender stehen nicht nur Konzerte. Auch die musikalische Bildung ist dem Verein wichtig.

Das Akkordeon-Orchester St. Tönis bietet eine musikalische Vielfalt und begeistert damit Menschen jeden Alters – auf und vor der Bühne.

Foto: Akkordeon-Orchester St. Tönis

Dem 20. Januar fiebern die Mitglieder des Akkordeon-Orchesters St. Tönis schon entgegen: Dann beginnt um 20 Uhr die große Kostümparty im Vereinsheim an der Corneliusstraße 25b in St. Tönis. Für Stimmung sorgt die vereinseigene Band „Kölsch Tönis“. Bunt und fröhlich startet das Akkordeon-Orchester damit ins neue Jahr, für das schon einige Konzerte geplant sind. In Gruppen präsentieren die Musikerinnen und Musiker, was ihr Instrument alles kann.

Die Gruppe Stakkato etwa gestaltet am Sonntag, 28. April, 17 Uhr, ein Kirchenkonzert in der Pfarrkirche St. Cornelius in St. Tönis, die Gruppe Akkzente lädt für Samstag und Sonntag, 21. und 22. September, unter dem Titel „Akkzente meets Krimi-Dinner“ zu einem mörderisch spannenden Schauspiel ins Vereinsheim ein, das durch das Ensemble musikalisch untermalt wird. Dazu gibt es ein Vier-Gänge-Menü, Karten sind bereits erhältlich. „Stakkato meets Big Band“ heißt es am Samstag, 16. November, ab 18 Uhr im Vereinsheim, wenn die Musikerinnen und Musiker von Glenn Miller bis Robbie Williams lauter musikalische Leckerbissen servieren. Auch für dieses Konzert gibt es bereits Karten. Am Sonntag, 15. Dezember, geht es dann unter dem Motto „Loss mer singe“ in Richtung Weihnachten, wenn das Ensemble Akkzente ab 17 Uhr in St. Cornelius zum Mitsingen von klassischen Weihnachtsliedern und den schönsten Rock-Christmas-Songs einlädt.

Auf dem Akkordeon lassen sich nicht nur Seemannslieder spielen. Das zeigt das Akkordeon-Orchester St. Tönis immer wieder, „eigentlich kann man alles auf dem Akkordeon spielen“, sagt Karin Löcher, Sprecherin des Vereins, lachend. „Wir spielen alles, von Udo Jürgens über Tom Jones bis hin zu Edith Piaf.“ Und das komme sehr gut an, „da singt das Publikum auch mit.“

Rund 350 Mitglieder zählt der Verein insgesamt, viele sind passiv dabei, in den verschiedenen Gruppen des Orchesters spielen etwa 80 Männer und Frauen in jedem Alter. Die Jüngste ist Ende 20, die Älteste Mitte 80. Stolz ist der Verein auf den Nachwuchs: Schon im Grundschulalter erlernen Kinder das Spiel auf dem Akkordeon, auf der Gitarre oder am Schlagzeug, so dass sie dann auch schon kleine Auftritte absolvieren können, wie zuletzt beim Mitsingkonzert in der Kirche. Das sei für die Kinder eine großartige Erfahrung gewesen, „sie waren so stolz.“

Während Corona blieben die Mitglieder dem Verein treu

Der Verein ist gut durch die Corona-Zeit gekommen. Während viele Vereine herbe Verluste bei den Mitgliederzahlen hinnehmen mussten, hielten die Akkordeonisten dem Orchester die Treue, „viele hielten den Kontakt über das Internet oder trafen sich online zu Proben“, berichtet Löcher. Der Zusammenhalt sei groß, das gehe auch ihr selbst so, die in der Gruppe FanTastik spielt: „Das Orchester ist wie eine zweite Familie für mich.“

Auch Löcher lernte das Akkordeonspiel schon als Kind, „ich fand es toll, dass eine ganze Gruppe Akkordeon spielte, und bekam dann zu Weihnachten das Instrument“. Die meisten Mitglieder des 1957 gegründeten Vereins seien mit dem Orchester aufgewachsen und älter geworden, „sie haben das Akkordeonspiel im Verein erlernt, mehr über Musiklehre erfahren, die Noten kennengelernt, und viele sind noch heute dabei.“ Das gemeinsame Spiel im Orchester sei einfach toll, sagt Löcher, „weil man zusammen spielt. Wir sind nach Stimmen aufgeteilt, da muss man aufeinander hören, das gibt ein Wir-Gefühl.“ Einzelgänger dürfe man im Orchester nicht sein.

Wer das erfahren will, kann über den Verein das Spiel auf Akkordeon, Gitarre und Schlagzeug lernen, für Kinder wird auch eine musikalische Früherziehung angeboten. Zum vierten Mal bietet das Orchester unter dem Motto „Machmitmusik“ in den Sommerferien auch ein einwöchiges Ferienprogramm an: Kinder zwischen sechs und elf Jahren können mit den Musikdozenten Marcel Schmitz und Christian Baakes spielerisch Instrumente kennenlernen, vom 12. bis 16. August täglich von 8 bis 16 Uhr. Für den Freitag ist eine Aufführung geplant, um Eltern, Großeltern und Geschwistern zu zeigen, was die Kinder gelernt haben.