Tönisvorst: Sicherheit - Zu viel Grün macht Angst

Für die SPD ist der Wilhelmplatz ein Kriminalitätsbrennpunkt. Die Polizei will das Sicherheitsgefühl stärken.

Tönisvorst. "Der Wilhelmplatz ist kein Kriminalitätsbrennpunkt." Das betonte Kreispolizeichef Utz Schmidt am Mittwochabend im Hauptausschuss. Er gab damit eine klare Antwort auf einen Antrag der SPD, in dem vom Gefühl der Unsicherheit der Bürger und von zunehmenden Auto-Aufbrüchen die Rede ist.

Die SPD fordert mehr Polizeipräsenz. Sie war dementsprechend mit den Aussagen von Utz Schmidt und Helmut Anderski (Leiter der Wache Kempen) nicht ganz einverstanden. Die Sozialdemokraten schmunzelten über die vorgelegte Statistik, die aber eine eindeutige Sprache spricht: Zwischen Januar und Juni 2007 gab es am Wilhelmplatz 48 Fälle, wovon 28 Fahrraddiebstähle waren, fünf Schwarzfahrer und 15 sonstige Straftaten.

Es sei der Normalfall, so Schmidt, dass die Sicherheitslage nicht mit dem subjektiven Sicherheitsgefühl übereinstimme. Er riet deshalb dazu, die Maßnahmen darauf abzustellen, das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.

Der Polizeichef bezeichnete den Wilhelmplatz als "Angst-Raum". Unter anderem auch deshalb, weil er in weiten Bereichen nicht eingesehen werden kann. So gibt es viele Büsche und die Beleuchtung ist mangelhaft oder fehlt völlig. Alternative Wegstrecken sind nicht vorhanden oder nicht erkennbar.

Die von der SPD angeregte Videoüberwachung habe sich anderenorts, so Schmidt, "nicht als das erhoffte Wundermittel" erwiesen. Die Kriminalitätslage am Wilhelmplatz rechtfertige auch keine Videoüberwachung.

Helmut Drüggen (CDU) sprach von einem "Grundbedürfnis der Bürger nach Sicherheit." Seine Partei beantragte die Einstellung eines Ein-Euro-Jobbers, was später auch beschlossen wurde.

Von der SPD wurde auf viele Beschwerden der Bürger verwiesen. Fraktionschef Lothar Vauth sprach von rund 120 Mails, die er zu diesem Thema erhalten habe. Er riet der Polizei zu Gesprächen mit Eltern, deren Kinder ihr Fahrrad verloren haben, bzw. deren Räder beschädigt wurden. Das Thema müsse jetzt angegangen werden.

Keine Kameras Polizeichef Utz Schmitz lehnt Video-Überwachung am Wilhelmplatz ab.

Rückschnitt Er regt den radikalen Rückschnitt der Sträucher und Bäume sowie die Verbesserung der Ausleuchtung an.

Fahrräder Nötig sei die technische Sicherung und Bewachung der Fahrradabstellplätze

Müllbehälter Ebenso angeregt werden zusätzliche Müllbehälter, die regelmäßige Reinigung des Platzes, die Entfernung der Altglascontainer und gemeinsame Streifengänge.

Runder Tisch Ein gemeinsamen runder Tisch zur Problembearbeitung ist aus Polizeisicht wünschenswert.