Tönisvorst: Verdienste um die Heimatstadt
Gleich fünf Seulenmedaillen verlieh der Tönisvorster Bürgermeister Albert Schwarz in einer Feierstunde.
Tönisvorst. Ob er sich über das Bundesverdienstkreuz mehr gefreut hat, kann Walter Schöler nicht sagen. "Was dem Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz, ist dem Bürgermeister die Seulenmedaille." Die bekommt der ehemalige SPD Bundestagsabgeordnete am Donnerstagnachmittag bei einem Festakt im St. Töniser Rathaus von Albert Schwarz verliehen. Damit erhält meine Arbeit öffentliche Würdigung."
Außer Schöler werden noch Werner Rolshoven, Peter Siegel, Werner Lessenich und Wolfgang Schouten geehrt. Eine Zahl, die auf den ersten Blick inflationär erscheint; bei der letzten Verleihung waren zwei Persönlichkeiten aus der Medienbranche gewürdigt worden. "Das ist, weil ich jetzt aufhöre und die Seulenmedaille zum letzten Mal vergebe", begründet Bürgermeiser Albert Schwarz (CDU). Die geehrten Herren seien auch seine Weggefährten.
Werner Rolshoven hat 27 Jahre lang als Vorsitzender der DJK Teutonia die Vereinsentwicklung gestaltet. Unter seiner Initiative wurde das Vereinsheim nahe der Jahnsportanlage an der Rosenstraße gebaut, das nach ihm benannt ist. Besonders wichtig war ihm die Förderung der Jugend. Als Leiter der Ausbildungswerkstatt von Thyssen Edelstahl ließ er seine Auszubildenden den Kirchturmhahn schmieden, der jetzt die Spitze von St. Cornelius ziert.
Peter Siegel ist "Kulturpapst" von Tönisvorst. Er hat vor 16 Jahren den Stadtkulturbund mitbegründet und ist dessen Vorsitzender. Damit sorgt er dafür, dass die Gelder korrekt an alle kulturtreibenden Vereine fließen. Außerdem sucht er aus, welche Tourneetheater in St. Tönis Halt machen und welche Kabarettisten auf der Bühne stehen. Mit großem Erfolg: 80 Prozent der Plätze sind von Abonnenten belegt.
Werner Lessenich ist "stellvertretender Vorsitzender des Heimatbundes St. Tönis und Motor dieser Vereinigung", so Albert Schwarz. Er verfasst einen wesentlichen Teil der Texte für den Heimatbrief, dokumentiert fotografisch städtebauliche Veränderungen der Stadt und engagiert sich für die Wiederherstellung der Streuffmühle. Er gestaltet den virtuellen Heimatbrief im Internet, mit dem auch solche Menschen die Verbindung zu der Apfelstadt halten können, die hier nicht mehr wohnen.
Walter Schöler hat sich zum Erhalt des St. Töniser Krankenhauses engagiert, war 30 Jahre lang ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Allgemeinen Wohnungsgenossenschaft (AWG). Auf seine Inititative hin wurden die Wohnungen für Geistigbehinderten an der Berliner Straße gebaut.
Als Geschäftsführer der Gebrüder-Ortmann-Stiftung konnte er in 30 Jahren mehr als 600.000 Euro an hilfsbedürftige Tönisvorster Familien ausschütten. Er verfasste Chroniken (100 Jahre AWG) und Artikel für den Heimatbund. Das Bundesverdienstkreuz erhielt er 1990 von Richard von Weizsäcker.
Wolfgang Schouten wird für sein bürgerschaftliches Engagement geehrt. Auf seine Ideen geht der Bürgerbusverein zurück und ist Geschäftsführer des örtlichen Notarztmodells, das die Fahrbereitschaft seit 15 Jahren lückenlos mit Ehrenamtlern gewährleistet. Außerdem ist er Geschäftsführer des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge und organisiert die Gedenkfeier am Volkstrauertag.