Tönisvorst Versorger NEW startet große Photovoltaik-Initiative
Tönisvorst · Die NEW, der Versorger, der auch in Tönisvorst Strom, Wasser oder das Schwimmbad bereitstellt, bringt die Nachhaltigkeit voran. Auf vielen Liegenschaften wird Photovoltaik gebaut.
(svs) Die NEW arbeitet an einem massiven Ausbau von Photovoltaik (PV) auf ihren Liegenschaften. Wo es möglich ist, werden PV-Anlagen installiert, gibt das Unternehmen an, das als Versorger auch in Tönisvorst tätig ist. Damit solle ein großer Teil des Eigenbedarfs an Strom gedeckt und Nachhaltigkeit gefördert werden. „Wir legen großen Wert darauf, mit gutem Beispiel voranzugehen und alles das, was wir unseren Kunden empfehlen, auch selbst zu realisieren“, sagt Vorstandsvorsitzender Frank Kindervatter. „Unsere PV-Pläne sind neben der Elektrifizierung unseres Fuhrparks und der geplanten Umstellung der Busflotte ein weiterer wichtiger Schritt auf unserem Weg zur CO2-Neutralität.“ Auf den Dächern von Schlossbad Niederrhein und Stadtbad Rheydt in Mönchengladbach sind schon die ersten PV-Module zu sehen, die ab Mai in Betrieb gehen werden. Der jährliche Strombezug könne dort dann um 15 Prozent sinken. Ergänzend dazu ist die Installation einer 272-Kilowatt-Peak-Anlage auf dem Dach des Vitusbads geplant, die nach der Inbetriebnahme 22 Prozent des jährlichen Strombedarfs decken kann. Baustart sei voraussichtlich im dritten Quartal 2024. Auch an der Hauptverwaltung der NEW wird bald eine Veränderung zu sehen sein: Auf dem Parkplatz vor dem Verwaltungsgebäude wird aktuell eine PV-Anlage als nachhaltiger Carport gebaut. Rund 56 Fahrzeuge werden zukünftig unter den schattenspendenden PV-Modulen Platz haben. Die gewonnene Energie wird nach der Fertigstellung zum Teil im Verwaltungsgebäude genutzt, der andere Teil soll perspektivisch in weitere Ladestationen unter dem Carport fließen. Das Regenwasser werde von den Dächern der Carports in unterirdischen Zisternen gesammelt und bei Bedarf für die Bewässerung der Außenanlage genutzt. Die Bauarbeiten werden im August fertiggestellt sein. Der Netzanschluss folgt im Herbst. Im Februar wurde bereits das Dach des Wasserwerks Helenabrunn mit PV-Modulen belegt. Die erste PV-Anlage auf dem Wasserwerk in Dülken ging 2017 in Betrieb. Um den Autarkiegrad für die energieintensiven Wasserwerke zu steigern, sind noch größere Anlagen an unternehmenseigenen Flächen in unmittelbarer Nähe zu den Wasserwerken geplant. An vier Wasserwerken (Rasseln, Viersen, Dülken und Gatzweiler) beginnen die Bauarbeiten voraussichtlich noch dieses Jahr. Rund 30 Prozent des jährlichen Strombedarfs lasse sich dann einsparen. „Außerdem denken wir auch an die Biodiversität“, sagt Projektleiter Stefan Bartels von der NEW Re, „denn wir haben die Anlagen so gestaltet, dass sich auf der Wiese um die PV-Module heimische Gräser und Insekten ansiedeln können.“ Als „lebendige Rasenmäher“ sollen Schafe zum Einsatz kommen. Die erste Anlage solle Anfang nächsten Jahres in Betrieb gehen.