St. Töniser und Grefrather Schulen wollen zusammenarbeiten Politik stoppt Schulkooperation mit Grefrath

Tönisvorst. · Die Tönisvorster Politik hat noch Fragen zur Zusammenarbeit von Grefrather Sekundarschule und Rupert-Neudeck-Gesamtschule.

 Andreas Kaiser (Leiter der Rupert-Neudeck-Gesamtschule) und Birgit Sokol (Leiterin der Oberstufe) erhoffen sich unter anderem, dass durch die Kooperation die noch eher kleine Oberstufe gestärkt wird.

Andreas Kaiser (Leiter der Rupert-Neudeck-Gesamtschule) und Birgit Sokol (Leiterin der Oberstufe) erhoffen sich unter anderem, dass durch die Kooperation die noch eher kleine Oberstufe gestärkt wird.

Foto: Emily Senf

(wic) Um die eigenen Oberstufen-Jahrgänge zu stärken und den qualifizierten Absolventen der Grefrather Sekundarschule einen guten Übergang in eine gymnasiale Oberstufe zu ermöglichen, wollen die Sekundarschule an der Dorenburg und die Rupert-Neudeck-Gesamtschule (RNG) kooperieren. Praktisch dabei: Der Gref­rather Schulleiter Christian Rütten war selbst Lehrer an der Tönisvorster Gesamtschule und kennt den Betrieb. Außerdem bieten beide Schulen Französisch als Fremdsprache an, sodass die Sekundarschüler in der RNG-Oberstufe diese Sprache weiter belegen können.

Aber die Tönisvorster Politiker haben Bedenken. Das wurde im Schulausschuss deutlich, als über die Kooperation abgestimmt werden sollte. Zwar sei es sinnvoll, Schüler aus anderen Städten zu werben, um die eher kleine Oberstufe der RNG zu stärken, sagte Thomas Kroschwald (CDU), aber es müsse geklärt werden, wer etwa die Fahrtkosten für die Grefrather Schüler übernimmt, denen der Kooperationsvertrag einen Platz in der Oberstufe der RNG zusichert. Dem stimmte die SPD zu, die außerdem forderte, auch die Folgekosten zu bedenken, etwa für Schüler-Tablets oder Raumerweiterungen. „Außerdem muss klar sein, dass kein Jugendlicher aus Tönisvorst abgelehnt wird, weil die Kapazitäten für die Oberstufe an der RNG erschöpft sind“, sagte Silke Depta (SPD).

Vanessa Thienenkamp (FDP) fügte an, dass geklärt werden soll, ob und mit welchem Vorlauf ein Kooperationsvertrag wieder gekündigt werden könne, etwa, wenn die Tönisvorster Schülerzahlen deutlich ansteigen. Die Politiker einigten sich darauf, das Thema erneut zu beraten, wenn die Fragen geklärt sind.

Die Verwaltung bewertet die Idee der engen und verbindlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Schulen positiv, betont aber auch, dass die Kooperation nicht zu Lasten der Stadtkasse gehen dürfe: „Aus Sicht der Verwaltung spricht, unter der Voraussetzung, dass der Stadt Tönisvorst hierdurch keine Kosten entstehen, nichts gegen den Abschluss einer Vereinbarung. Allerdings ist anzumerken, dass aufgrund der aktuell geringen Schülerzahl und der freien Aufnahmekapazitäten an der RNG eine entsprechende Vereinbarung nicht zwingend erforderlich wäre, da auch jetzt Schüler aus Grefrath ohne weiteres einen Platz in der Oberstufe der RNG erhalten“, heißt es im Fazit zur Vorlage.

Tatsächlich hat die aktuelle Jahrgangsstufe 11 der Gesamtschule 59 Schülerinnen und Schüler. Für die nächste Jahrgangsstufe 11, die im August startet, haben sich 65 Jugendliche angemeldet. Möglich wären aufgrund der räumlichen Kapazitäten 78 Schüler pro Oberstufenjahrgang.

(wic)