Tolle Stimmung beim Kunsthandwerkermarkt

Die 22. Auflage von „Jazz und Handwerk“ war trotz des regnerischen Wetters ein Erfolg.

Neersen. Es hätte so schön sein können, wenn nicht regelmäßig kräftige Schauer niedergegangen wären. Trotzdem war die 22. Ausgabe von „Jazz und Handwerk“ rund um Schloss Neersen einen Besuch wert. Dass keine Besucherrekorde gebrochen werden konnten, lag bei niedrigen Temperaturen und hohem Regenrisiko auf der Hand.

Die Stimmung sowohl bei den Besuchern, als auch bei den Akteuren war keinesfalls so mies, wie das Wetter vermuten ließ. Das lag vor allem an drei Leuten der Neersener Kaufmannschaft: Elisabeth Schumann-Könings und Thomas Gartz hatten für hochkarätige Handwerker gesorgt, Matthias Siegers war für den Jazz zuständig und bewies ein glückliches Händchen.

Am Samstag spielte „The Red House Jazz Band“ aus Mönchengladbach New Orleans- und Oldtime-Jazz. Gestern kamen „Karin Mast und Blue Karma“ sowie „The New Savoy Jazzmen“ — beides Formationen aus Krefeld — beim Publikum sehr gut an. Was fehlte, war der Sonnenschein und ein trockener Sitzplatz.

„Jazz und Handwerk“ soll auch eine Empfehlung für Neersen sein — und dieses Ziel wurde erreicht. Alle Angebote waren auf hohem Niveau und lockten ein entsprechendes Publikum an. Das bekam genug zu staunen, egal ob Kind oder Erwachsener.

Sarah Grobinski aus der Nähe von Linz am Rhein löste bei vielen Kindern den Wunsch aus, einmal selbst Seife zu produzieren. Das geschah unter Anleitung von Tochter Emma, während ihre Mutter die Erwachsenen über die hohe Qualität der handgemachten Seifen aufklärte.

Sein Markenzeichen ist eine pinkfarbene Baskenmütze und eine pinkfarbene Brille: Bonbonmacher Hartmut Gerhards aus Simmerath produzierte vor den Augen interessierter „Naschkatzen“ Himbeer- sowie Apfel-Kiwi-Bonbons. Er war mit dem Geschäft zufrieden. Gleich daneben warb der Krefelder Hutmacher Josef Dadon für seine individuellen Produkte.

Im Schlosskeller waren die Kunsthandwerker vor der Witterung sicher. Zu den erlesenen Handwerksstücken gehörten Puppen und nobles Schreibgerät aus Holz. Bei Paul Peters aus Belgien konnten Kinder einen Kreisel selbst drechseln. Silke Hecks, Handweberin aus Grefrath, merkte man an, dass sie mit voller Konzentration arbeitete. Trotzdem störte es sie nicht, wenn ihr Besucher über die Schulter schauten.

Der größte Andrang herrschte aber nicht an einem Stand mit edlem Kunsthandwerk, sondern an der Bratwurst- und Frittenbude, die wie im vergangenen Jahr am Ende fast wieder ausverkauft war.