Obdachlose am Wilhelmplatz Verwaltung will Situation der Obdachlosen verbessern
St. Tönis. · Verwaltung und SKM im Gespräch. Bericht im Sozialausschuss am Donnerstag.
Der Wilhelmplatz ist ein zentraler Platz in St. Tönis und wird als Verkehrsknotenpunkt genutzt. Seit 1957 befindet sich dort die Endhaltestelle der Straßenbahn nach Krefeld, früher die Linie 1, jetzt die 041. Vom Bahnhof der Crefelder Eisenbahngesellschaft ist nur noch die Endstation des „Schluff“ übriggeblieben. Heute sind neben der Gleisschleife der Straßenbahn ein Pavillon, ein kleiner Spielplatz und eine Grünzone mit einer Rotunde und Bänken zu finden. Gerade die Bänke haben die Männer angelockt, die vom Rathausplatz und vorher vom Pastorswall vertrieben wurden. Als Anwohner von „Störungen und Verletzungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ berichteten, nahm die CDU-Fraktion das auf und stellte im Hauptausschuss vom 8. November den Antrag, die Verwaltung solle prüfen, welche Maßnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie zur Steigerung der Aufenthaltsqualität am Wilhelmplatz ergriffen werden könnten. „Dafür sollten infrastrukturelle, wirtschaftspolitische, ordungsrechtliche, schutzpräventive und sozialpolitische Maßnahmen näher beleuchtet werden.“
In der Vorlage zum Sozialausschuss am 13. Februar steht nichts zur aktuellen Lage am Wilhelmplatz. In der Niederschrift zur Hauptausschusssitzung im November heißt es lediglich: „Nach kurzer Diskussion sagt Bürgermeister Goßen zu, die Thematik unter Einbeziehung eventueller baulicher Veränderungen durch die Stadtwerke Krefeld auf dem Wilhelmplatz zunächst im Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss und im Ausschuss für Jugend, Senioren, Soziales und Sport zu erörtern beziehungsweise. grundsätzliche Fragen zu klären und über das Ergebnis in einer der nächsten Sitzungen des Hauptausschusses zu berichten.“
LVR und Kreis Viersen finanzieren die SKM-Beratungsstelle
In der Vorlage zum Sozialausschuss bezieht man sich zwar auf den Wilhelmplatz, konzentriert sich aber auf die Frage von sozialen Unterstützungsmöglichkeiten. Die Zuständigkeit innerhalb der Verwaltung hat gewechselt: Die Betreuung der Obdachlosen hat die Abteilung 4, Soziales und Wohnen, von der Abteilung 5, Sicherheit und Ordnung, übernommen. Hierdurch sei eine engmaschigere und intensivere Betreuung der Obdachlosenunterkunft möglich. „Bereits nach wenigen Wochen ist erkennbar, dass sich durch die intensive Betreuung der Obdachlosenunterkunft die Aufenthaltsqualität dieser Einrichtung deutlich verbessert hat.“
Beide Abteilungen gehören übrigens in die Verantwortung von Bürgermeister Thomas Goßen – und der hat in Verbindung mit der Betreuung von Flüchtlingen mit dem Sozialdienst katholischer Männer (SKM) gute Erfahrungen gemacht. So verwundert es nicht, dass die Abteilung 4 jetzt auch in Verbindung zu der Obdachlosenfrage Gespräche mit dem SKM führt.