Umfrage: Plus, Minus und Prozente

2008 ist das Mathejahr. Das sagen Willicher und Tönisvorster über die Wissenschaft.

Willich/Tönisvorst. 2008 ist das Jahr der Mathematik. In den kommenden zwölf Monaten steht die Wissenschaft im Mittelpunkt verschiedener Projekte. Mathematik wird nicht nur in der Schule und in der Forschung gebraucht, sondern begegnet uns auch in Alltag und Beruf immer wieder. Die WZ hat sich anlässlich des ausgerufenen Jahres bei Prominenten zum Thema Mathematik umgehört.

"Ich find’s toll, dass man in der Mathematik logisch denken muss", sagt der Tönisvorster Bürgermeister Albert Schwarz.

Als ehemaliger Mathelehrer hat er die Erfahrung gemacht, dass das Fach entweder totale Ablehnung oder absolute Begeisterung hervorruft. Auch in seinem Amt begegnen ihm Zahlen häufig, zum Beispiel im Haushalt. "Da darf man Subtrahieren und Addieren nicht verwechseln. Sonst stimmen Soll und Haben nicht."

Als Leiter des Fachbereichs Freizeit, Familie, Sicherheit der Stadt Willich beschäftigt sich Christoph Gerwers beruflich nicht mit Mathematik. "Seit der Schule hatte ich damit nicht mehr soviel an der Mütze." In der Schule besuchte Gerwers den Mathe-Leistungskurs. "Mathe hat mich interessiert, ich habe immer gerne geknobelt." Daher freut sich der Schul-Dezernent auch, wenn er seinen Kindern bei den Mathe-Hausaufgaben helfen kann.

"Mit Zahlen hatte ich schon in der Schule Probleme und das ist bedauerlicherweise bis heute so geblieben", gibt der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Viersen, Uwe Schummer, zu. "Meine stärkste mathematische Leistung im Jahr ist meine Steuererklärung." Zwei Wochen lang rechnet der Abgeordnete dann seine Einnahmen und Ausgaben zusammen. "Jeder hat unterschiedliche Talente", meint Uwe Schummer. "Einen gewissen mathematischen Instinkt sollte jeder haben. Denn es ist wichtig zu wissen, wieviel Geld habe ich am Ende des Monats."

"Mir gefällt vor allem die klare Struktur, die Mathematik haben kann", sagt Nanette Amfaldern, Stadträtin in Willich. Sie überlegte sogar, das Fach zu studieren. Zur Probe hörte sie sich eine Vorlesung an der Universität an. Allerdings stellte Amfaldern fest, dass der Hochschul-Stoff sich deutlich von dem Gelernten in der Oberstufe unterschied. Also studierte sie Jura. "Beruflich habe ich jetzt nur noch mit Zahlen vor Paragraphen zu tun", sagt sie lachend.

Zahlen werden für Politiker vor allem nach jeder Wahl wichtig, wenn es um die erhaltenen Stimmen geht. "Prozentrechnung krieg’ ich noch hin, da reicht’s alle mal zu", sagt Uwe Leuchtenberg lachend. Der SPD-Landtagsabgeordnete fand in den ersten Jahren seiner Schulzeit Rechnen nicht so toll. "Aber dann hatte ich ja einen guten Lehrer", erinnert sich der Politiker. "Das war Albert Schwarz, der als junger Mann auf meiner Schule unterrichtete." Als Leuchtenberg später sein Fach-Abitur nachholte, gehörte Mathe neben Physik zu seinen Lieblingsfächern "Lange rumtüfteln und dann auf die richtigen Lösungen zu kommen, fand ich spannend", erinnert sich der Politiker.