Vauth will nah’ am Bürger sein

Der SPD-Landratskandidat hat ein Sechs-Punkte-Programm vorgelegt. Er will die absolute Mehrheit der CDU beenden.

Kreis Viersen. Mit einem Sechs-Punkte-Programm geht Lothar Vauth, Landratskandidat der SPD, in die Kommunalwahl 2009. Das "politische Schwergewicht" aus Tönisvorst, wie es Kreisvorsitzender Udo Schiefner jüngst formulierte, will "selbstbewusst und offensiv" den Wahlkampf führen.

Ziel: Mit Hilfe einer "Gestaltungsmehrheit" mit FDP und Grünen soll im Kreistag die absolute Mehrheit der CDU beendet werden. Denn die Politik von Landrat Peter Ottmann habe zum Stillstand geführt

"Ich will politisch gestalten", betont Vauth (42) und nennt die sechs Bereiche, in denen er Duftmarken setzen will. So will sich die SPD auf ihrem ureigenen Gebiet der "sozialen Gerechtigkeit" profilieren. Zum Beispiel, indem Kreis-Kindergärten dann gebührenfrei besucht werden dürfen.

"Das ist finanzierbar", versichert Vauth, während Udo Schiefner ergänzt, dass die Beitragsfreiheit Schritt für Schritt eingeführt werden könne.

"Nah’ am Menschen" will der Landrat Vauth sein. Dafür plant er eine neue Stelle, die "Ohr des Landrats" heißen könnte: Hier soll der Bürger seine Anliegen ungefiltert vorbringen können. Zudem müsse mehr in den Ausbau der EDV-Angebote der Kreisverwaltung investiert werden, damit der Bürger nicht für jede Kleinigkeit nach Viersen fahren müsse.

Ein weiteres Feld: "Arbeit schaffen." "Der Kreis muss mit gutem Beispiel voran gehen", fordert Vauth und müsse zum Beispiel deutlich mehr Ausbildungsplätze als bisher anbieten.

Das Thema "Wirtschaft entfalten" will der Tönisvorster zur "Chefsache" machen. Nicht nur durch viele Firmenbesuche, sondern auch durch "Klinken putzen" in Brüssel: Dort könne man noch viele Subventionen für den Kreis bekommen.

"Vorreiter im Klimaschutz" soll der Kreis Viersen nach Vorstellung der SPD werden. Ein Landrat Vauth will dazu eigens einen zusätzlichen Dezernenten für Klimaschutz und Energieeinsparungen installieren.

Schließlich wollen die Sozialdemokraten ein Bildungs-Konzept entwickeln. Die VHS sei stark dem demographischen Wandel unterworfen, der Kreismusikschule sei Konkurrenz durch die Ganztagsschulen entstanden. Darauf müsse man endlich reagieren, sagt Vauth.

Der Tönisvorster ist sich sicher, auch im Westkreis den Bekanntheitsgrad erreichen zu können, den er in seiner Heimatstadt besitzt. "Daran arbeiten wir." Auf seine Rolle als Karnevalsprinz in der nächsten Session angesprochen, versichert der 42-Jährige: "In dieser Zeit mache ich keine politischen Termine." Und sogar einen Orden halte er für Konkurrent Peter Ottmann bereit.