Viele Baustellen und Spenden

In der ganzen Stadt Willich wird gemauert — und in Tönisvorst suchen Kamerateams nach Lothar Vauth.

Willich/Tönisvorst. Baustellen, Baustellen, Baustellen — in der Stadt Willich wird im Moment an allen möglichen Stellen gebaggert und gemauert. Sei es in Willich (Gesundheitszentrum an der Burgstraße), in Schiefbahn (Edeka und Sparkasse) oder in Neersen (Erweiterung des Landhotels Ramshof).

Und auch im Stahlwerk Becker neben dem kleinen Regenwassersee am Ende der Wasserachse sind die Handwerker fleißig. Dort baut der Krefelder Carsten Kox einen Natursteinbetrieb mit Showroom, zu dem noch eine Betriebswohnung nebst Tiefgarage gehören. Insgesamt ein imposantes Gebäude. Doch für Kox, der auch Geschäftsführer der Krefelder Königsburg ist, sicher durchaus passend.

Wo wir gerade im Stahlwerk sind: Gleich neben dem imposanten Steinmetz-Gebäude in Richtung Wekeln hat die Willicher Grundstücksgesellschaft vergangene Woche eine rund 6700 Quadratmeter große Fläche verkauft. Wer sich dort ansiedeln will, wird vorerst noch als Geheimnis gehandelt. Klar ist immerhin, dass die Vertragsunterzeichnung in Bremen stattfand. Eine Delegation der Stadtverwaltung war deshalb eigens in die Hansestadt gereist.

Günter Scheuer kann beruhigt sein: Bereits seit 2001 gibt es in der Stadt Tönisvorst ein Taubenfütterungsverbot. Das hat ihm Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten wissen lassen. Der Ex-Stadtdirektor hatte sich für ein solches Verbot stark gemacht, nachdem ein Juristen-Kollege in Langenfeld sich vor Gericht das Recht zum Füttern erstreiten wollte. Damit ist er aber gescheitert: Laut Urteil des Verwaltungsgericht Düsseldorf ist das Fütterungsverbot in Langenfeld rechtmäßig, der Taubenkot sei für Menschen und Gebäude gefährlich.

Eine leckere Spendenaktion haben die Mitarbeiter des Tönisvorster Real-Marktes erfolgreich über die Bühne gebracht: Es wurden Kuchen gebacken und zugunsten der Vorster Seniorenhilfe verkauft. Auch die Seniorenhilfe selbst und der „Kandergarten“ beteiligten sich. Insgesamt kamen so 700 Euro für die Seniorenarbeit in Vorst zusammen. Marlies Roosen von der Seniorenhilfe nahm das Geld von Antonia Schmetter, Jennifer Kupisch und Gisela Folz entgegen.

Apropos Spenden: 490 Euro für die Jugendabteilung der Malterser sind am Samstag auf dem Trödelmarkt in Anrath überreicht worden. Das Geld haben die Trödler eine Woche zuvor bei ihrem Folklorefest gesammelt. Helmut Nacken und Heike Baki-Jewitsch, Organisatoren des Marktes, überreichten ein hübsches Spendenschwein an Patrizia Gasch, Lisa Barkow und Sebastian Lohr.

Der ehemalige Tönisvorster SPD-Vorsitzende und Karnevalsprinz Lothar Vauth ist mal wieder in aller Munde. Seit mehr als zwei Jahren wird gegen den Mann wegen Untreue ermittelt. Doch seitdem ihm enge Kontakte zum heutigen NRW-Innenminister Ralf Jäger nachgesagt werden, sind auch überregionale Medien wieder verstärkt auf ihn aufmerksam geworden. Was man vor Tagen auch auf den Straßen von St. Tönis beobachten konnte: Fernsehteams mit Kamera trieben sich vor dem Haus von Vauth an der Dammstraße herum. Fündig werden sie kaum geworden sein: Der ehemalige Politiker soll krank sein und sich in einer Klinik befinden.

Bleiben wir noch kurz beim Fall Vauth: Der Mann wurde bekanntlich vor mehr als zwei Jahren von seinen Krefelder Kanzlei-Partnern vor die Tür gesetzt. Sein Name auf dem Kanzleischild wurde damals sofort überklebt. Wer nun allerdings den Namen von Vauth bei Google eingibt, erlebt eine Überraschung: Unter der Internet-Adresse www.dr-stoeber.de/vauth.html ist er immer noch als Fachanwalt für Familien-, Erb- und Strafrecht unter der Überschrift „Unser Team ist ihre Stärke“zu finden. Das Internet vergisst eben nie.

Anneliese Dickopp aus Willich ärgert sich: Mit der Raserei vor ihrer Haustür wird es immer schlimmer. Die Behringstraße, wo sie seit 42 Jahren wohnt, verbinde Krefelder Straße und Alperheide. Erst jüngst sei ein Auto nach einer Vollbremsung auf dem Bürgersteig gelandet, hat sie dem Flüsterer erzählt. Zudem sei es für Fußgänger während des Berufsverkehrs fast unmöglich, über die Straße zu kommen.

Der Bürgerhaushalt ermöglicht es den Bürgern von Tönisvorst, selbst Vorschläge und Anregungen zum städtischen Haushalt zu machen. 39 Vorschläge sind bei der Verwaltung eingegangen. Etwa 15 davon stammen allerdings aus ein und derselben Feder, wie man so hört. Woran das zu erkennen war? Nun, der Mann hatte seine Ideen mit der Hand geschrieben — und seine Handschrift ist in Tönisvorst wohlbekannt. Saß er doch lange Zeit für die Grünen im Stadtrat. Was wiederum die Frage entstehen lässt, ob sich auch Politiker am Bürgerhaushalt beteiligen sollten. Denken Sie mal drüber nach.