Eva-Lorenz-Umweltstation: Wildbienen auf der Spur
Viele kleine und große Besucher zog es am Sonntag am Tag der offenen Tür der Eva-Lorenz-Umweltstation in den Schlosspark.
Neersen. Das Wildbienenhotel nahe der Eva-Lorenz-Umweltstation weist bereits gute „Buchungszahlen“ auf. Aber nicht nur Bienen zog es am Sonntag in den östlichsten Teil des Schlossparks: Der Tag der offenen Tür der Umweltstation war gut besucht. Dass sich immer mehr Menschen für die Natur interessieren, freut den Naturschutzbund ebenso wie das Team der Umweltstation.
Nabu-Vorsitzender Jack Sandrock beantwortete geduldig Dutzende von Fragen. Unter anderem präsentierte er die unterschiedlichsten Nistkästen für die verschiedensten Vogelarten. Nur einmal wurde er etwas unwirsch: „Wofür sind Sie denn nützlich?“, fragte er eine Besucherin, die wissen wollte, warum so viel Aufhebens um Vögel gemacht werde.
Heinz van den Brock tut etwas, das viele Menschen ohne Umweltschutz-Ambitionen ebenfalls kaum verstehen dürften: Der Ameisenexperte siedelt schon mal ganze Völker um, wenn ihr Lebensraum in Gefahr gerät. Die Große Kerbameise ist soeben zum Insekt des Jahres gewählt worden, sie kommt aber nur in südlicheren Gefilden vor.
Am Pavillon von Harry Abraham wurden Wildbienen und Hummeln als „Friedlich Brummer“ beschrieben. Auch sie sind vom Aussterben bedroht, deshalb auch die mehr oder weniger aufwändigen „Bienenhotels“.
Bei einem guten Glas Apfelsaft von Streuobstwiesen präsentierten Monika Wagner und Pia Kambergs, die seit Jahren die Umweltstation betreuen, ihre Angebote. Die gelten in der Regel für Kindergarten- und Grundschulkinder, am Sonntag durften alle Kinder mitmachen. Selbst hergestellter Blütenzucker und Kräutersalz, unter Anleitung gewonnen, durften mit nach Hause genommen werden. Außerdem konnten sich die Kids beim Backen von Brot und Brötchen einbringen. Der Ofen erinnert an ein Hexenhäuschen.
Naturerlebnispädagogin Elke Kamper aus Mönchengladbach leitet Kindergruppen mit so abenteuerlichen Bezeichnungen wie „Forscherbande“ oder „Schlossbande“. Am Sonntag durften alle Kinder von ihrem Talent, Natur als etwas Spannendes darzustellen, profitieren. Stofftaschen bemalen und ein Pflanzenquiz gehörten zum Angebot für junge Besucher.
Erwachsene staunten wie Kinder, als sie den urigen Garten, der vom Nabu und der Umweltstation betreut wird, besichtigten. Pflanzen-Überschüsse wie Seifenkraut oder Färberkamille wurden abgegeben, ebenso wie die Großblättrige Gartenkresse. Die Gartenpforte soll bis September künftig jeden dritten Sonntag im Monat geöffnet werden.