Stadtgeflüster Vom Erntedank bis zu den Jägern
Im Stadtgeflüster geht es heute um Gemeinden, viele Gewinner und ein leerstehendes Café.
Willich/Tönisvorst. Die Pfarren St. Godehard und St. Cornelius laden traditionell zum gemeinsamen Erntedankgottesdienst ein. Der Kempener Pfarrer und Propst Thomas Eicker, der auch für die GdG Tönisvorst zuständig ist, seit sich Pfarrer Ludwig Kamm im Ruhestand befindet, hielt am Sonntag bei herrlichstem Sonnenschein die Heilige Messe auf dem Huverhof der Familie Dohr in der Huverheide. Der Altar war dort üppig mit Erntegaben geschmückt. Die Kollekte war für die Tönisvorster Hilfe bestimmt, die Freiwillige Feuerwehr hatte wieder einen Fahrdienst zur Verfügung gestellt. Luftlinie knapp sieben Kilometer entfernt versammelten sich zur gleichen Zeit mehr als 300 Gläubigen der Kempener Gemeinden St. Mariae Geburt, Christ König und St. Josef bei der Erntedankfeier auf dem Spooshof von Familie Borghs. Dort leitete Pfarrer Marc Kubella den Gottesdienst. Das Wetter im Kempener Norden war nicht weniger sonnig. Die Landjugend hatte den Erntealtar gestaltet und der Familienmesskreis die Messe vorbereitet. Kinder- und Jugendchor sorgten für die Musik.
Erst jüngst berichteten wir an dieser Stelle, dass eine Frau aus St. Tönis WZ-Fotograf Friedhelm Reimann erzählt hatte, sie habe einen Adler in St. Tönis gesehen. Der stellte sich dann später als Bussard heraus. Raubvogel-Alarm in der Giesgesheide gab es jetzt auch von Friedhelm Reimanns Kollegen Kurt Lübke. Der bekam dort vor wenigen Tagen einen Falken vor die Kamera. Schnell war ihm allerdings klar: Der Vogel auf dem Pflock ist gar nicht echt.
„Wunderschönes Café mit Außenfläche am neugestalteten Kaiserplatz mitten in Willich zu vermieten. Kernsaniert Mitte 2015. Ausstattung kann nach Absprache mit der jetzigen Mieterin evtl. übernommen werden. Ca. 40 Sitzplätze innen und weitere 40 außen vorhanden.“ So ist es auf einer Immobilienanzeige im Internet zu lesen. Dahinter steht die Schließung des Cafés Kaisereck an der Peterstraße. Es war erst vor zwei Jahren von Andrea Hasenbeck eröffnet worden und hatte bei seinen Gästen einen sehr guten Ruf. Warum also die Schließung? Auf einem Zettel, der an der Tür hängt, sowie einer Veröffentlichung auf Facebook heißt es dazu: „Wir sehen diesem Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Leider war es mir zuletzt nicht mehr möglich, das Café ohne Störfeuer von außen zu führen und muss nun diesen Weg gehen. Kein Abschied ist für immer, und wer weiß, vielleicht sind mein Team und ich schon bald wieder für Sie da.“ Was mit dem „Störfeuer“ gemeint ist, lässt sie offen. City-Managerin Christel Holter versichert auf Nachfrage jedenfalls, dass es mit der Stadt keine Probleme gegeben habe. Nach Rücksprache mit dem Eigentümer sei sie auch optimistisch, dass das Café schon bald einen neuen Betreiber findet.
Eine neue Nutzung gibt es seit kurzem für das Ladenlokal an der Ecke Kreuzstraße/Brauereistraße in Willich. Schnäppchen und Möbel aus Haushaltsauflösungen werden dort angeboten. Das Geschäft ist allerdings nur sehr unregelmäßig geöffnet, nach einer längerfristigen Nutzung sieht das Ganze nicht aus. Der Häuserblock, der schon bessere Tage erlebt hat, schreit nach einer neuen Entwicklung. Er gehört einer Erbengemeinschaft, die sich im engen Kontakt zur Stadtverwaltung befindet. Auch Abriss und Neubau sollen im Gespräch sein.
Peter Siegel vom Stadtkulturbund Tönisvorst und sein Kollege Rüdiger Sorgalla waren in den vergangenen Tagen als „Kleber“ unterwegs. Sie hingen nämlich Plakate für die nächste Veranstaltung des Stadtkulturbundes im Forum Corneliusfeld auf. Am Freitag, 13. Oktober, 20 Uhr, ist dort das Improvisationstheater „Springmaus“ aus Bonn zu Gast. Es hat dabei die Jukebox im Gepäck. Diese wird mit mehr als nur Musik bestückt. Denn die Zuschauer bedienen die Impro-Jukebox nach Lust und Laune. Nichts kommt aus der Retorte, alles passiert live. Das Ensemble kombiniert die Träume, Wünsche und Erlebnisse der Anwesenden mit unterschiedlichsten Zeiten, Musikrichtungen, Orten und Stimmungen. Die Palette der Jukebox reicht von spaßigen Melodien bis hin zu tragischen Momenten. Eintrittskarten zum Preis von 22 (Erwachsene) und 18 Euro (Jugendliche) sind im Vorverkauf erhältlich im Kulturshop, Krefelder Str. 22, Tel. 02151/99 42 95.
Das 9. Original Schiefbahner Oktoberfest begann mit dem zünftigen Fassbieranstich durch Vize-Bürgermeister Guido Görtz. Die „Albfetza“ sorgten von Beginn an für Stimmung, und das Zelt war schon nach kurzer Zeit auf Betriebstemperatur. Ein Highlight war auch die Tombola. Die Gewinner waren Edith Hannen (Kreuzfahrt auf der Aida für zwei Personen von Reisebüro Krüger), Alexandra Losise (Gutschein für ein Wellness-Wochenende, gestiftet von der Bruderschaft), Jennifer Neumann (40 Zoll LED TV Tripel Tuner von Stumpen Multimedia Service), Sylvia Böse (zwei VIP Karten für Borussia Mönchengladbach von Cichon Personalmanagement), Ina Meyer (Trikot von Borussia Mönchengladbach mit Spielerunterschriften von Cichon Personalmanagement) und Markus Model (vier Freikarten für das Oktoberfest 2018). Eine Fotokamera (Losnummer 0721) wurde nicht abgeholt. Sie kann bei der Bruderschaft gegen Vorlage des Loses abgeholt werden. Die Hälfte des Erlöses aus der Tombola geht an die Aktion „Schützen helfen“.
Ein besonderes Jubiläum gab es in der Gaststätte „Enn de Spoul“ in Anrath. Die Servicekräfte Heidi Rausch und Necla Suren sind dort seit 30 Jahren beschäftigt. Dazu gratulierten in einer internen Feier alle Mitarbeiter, Bürgermeister Josef Heyes, die IHK und natürlich auch Wirt Kalle Schmitter, der auch ein Foto von der Ehrung geschossen hat.
Bei der jüngsten Versammlung des Willicher Jägerzuges „Benehmt Ech“ hat es einige Veränderungen gegeben. Der langjährige Spieß Manfred Vaes (57 Dienstjahre) hat sich aus Alters- und Gesundheitsgründen in den Ruhestand versetzen lassen. In seinen Anfangsjahren als Schütze fuhr er mit dem Fahrrad alle Mitglieder ab, um als Kassierer die Beitragsgelder „einzutreiben“. Er bleibt als passives Mitglied dem Jägerzug treu. Auch Schriftführer Hans Nielbock hat sein Amt abgegeben — nach 20 Jahren als Schriftführer und 58 Dienstjahren insgesamt. Niklas Schinkels übernahm seine Position — jedenfalls zum Teil: Hans Nielbock bleibt weiter Pressereferent.