Willich/Tönisvorst Von Haus- und Brückenbauern
Wer will fleißige Handwerker sehen? Der muss sich nur in Vorst und St. Tönis umsehen. Aber auch in Willich rastet man nicht. Dort ist man eher reiselustig.
Willich/Tönsivorst. Viele Vorster werden es noch kennen — das alte Fachwerkhaus am Steinpfad im Ortskern (neben dem Kinderschuhladen „Fünf Zehen“). Da, wo dieses Haus aus dem Jahr 1864 bisher stand, ist aktuell ein großes Loch. Teile des Fachwerks im Haus waren, vor allem im Bodenbereich, stark verfault, so dass das Haus nicht mehr erhalten werden konnte. Eigentümer Hans-Josef Caspers baut dort demnächst neu. In Erdgeschoss und erster Etage wird sein Sohn einziehen. Darüber wird es noch eine Einliegerwohnung geben. Die Baugenehmigung ist zwar noch nicht erteilt, aber wohl nur noch Formsache. Wenn alles wie vorgesehen läuft, könnte das neue Haus Ende des Jahres bezugsfertig sein.
Auf zu einer anderen Baustelle in der Stadt: Auf dem Grundstück an der Hochstraße in St. Tönis, auf dem sich früher Pohl-Moden befand, geht es ganz schön voran. Anfangs hatten archäologische Grabungen dort noch zu Verzögerungen geführt. Dennoch befindet man sich mit dem Neubau im Zeitplan. Ende Mai soll der Bezug möglich werden. Im Erdgeschoss entsteht ein Ladenlokal, darüber drei Wohnungen. 1,5 Millionen Euro werden investiert, Architekt ist Jörg Thorissen.
Die „Spritzenladys“ werden 40 Jahre alt. Hinter diesem, äh, merkwürdigen Namen verbirgt sich eine Gruppe von Willicher Feuerwehr-Leuten, die sich vor vier Jahrzehnten zu einem eigenen kleinen Club zusammengefunden haben. Dies soll am 29. April im Gerätehaus an der St. Töniser Straße gebührend gefeiert werden. P.S. Obwohl es heutzutage auch Feuerwehr-Frauen gibt, befindet sich nach wie vor kein Mann unter den „Ladys“.
50 interessierte Bürger aus dem Kreis Viersen folgten der Einladung des Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer nach Berlin. Mit dabei: Die Schützengruppe „Edelweiß“ der St. Konrad Schützengilde Grenzweg in Neersen. Die Besonderheit der Schützen vom Grenzweg besteht darin, dass sie in Willich und in Viersen ihre Heimat haben. Sie wohnen in der Stadt Willich, gehören aber kirchlich nach Viersen. „Die Mitglieder der Schützengilde sind wahre ‚Brückenbauer’ in unserer Heimat“, sagte Schummer. Weitere Teilnehmer waren Initiatoren des Mitmach-Theaters; ein gemeinsames Projekt des Lise-Meitner-Gymnasiums und der Lebenshilfe ‚Haus Anrode’. Bei diesem Projekt spielen behinderte und nicht behinderte Jugendliche Theater. „Das ist gelebte Inklusion“, freute sich der Abgeordnete, der in seiner Fraktion Beauftragter für die Menschen mit Behinderungen ist.
Ab Mai startet in Neersen wieder die beliebte Aktion „Sport im Park“. Bis September können Aktivitäten gemeinsam und im Freien auf einer der Wiesen hinter dem Schloss ausprobiert und trainiert werden. Der Turnverein Schiefbahn bietet beispielsweise Qi Gong an, der Willicher Turnverein funktionelles Training, der Judo Club Schiefbahn „Capoeira“. Der Bauhof hat auf der Wiese bereits ein etwa 20 Quadratmeter großes Feld mit Lärchenholzbrettern ausgelegt. Wer sich über die Markierung der Bretter mit Strichen in Pink wundert. . . Der Bauhof sorgt vor. Ungebetene Besucher mit Akkubohrer haben in der Vergangenheit nämlich lange Finger gemacht. „Da haben einige Bretter wohl den Weg in eine Terrasse gefunden“, mutmaßt Udo Hormes von der Verwaltung: Ein paar Bretter „gegen fünf Minuten Angst“. Mit der Markierung hofft er nun, Langfingern einen pinkfarbenen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben.
Lust auf Schinken? Vor kurzem fand die siebte Schinken-Prüfung der Fleischer-Innung Niederrhein (Krefeld, Viersen, Neuss) im „Tafelsilber“ in Vorst statt. Eine 14-köpfige Jury, bestehend aus Fleischermeistern, Verbrauchern sprich Kunden und einem Vertreter des Veterinäramtes. Die Übergabe der Preise, Urkunden und Pokale hat wie immer einen zweiten Termin: am 26. April, ebenfalls im „Tafelsilber“. Und danach werden sie als sichtbares Zeichen des Erfolges wohl auch in den Metzgereien für die Kunden zu sehen sein. Denn durch die Teilnahme an diesem Qualitätswettbewerb können sich Betriebe profilieren und das Image des Handwerks pflegen. Und dem Kunden reicht’s, wenn der Schinken so gut schmeckt wie es sich anhört.
Nachwuchs-Fußball-Mannschaften aus ganz Europa, Brasilien und aus Japan haben sich am Oster-Wochenende zur U19-Champions-Trophy in Düsseldorf getroffen - und die japanische Hochschul-Auswahl schaute zuvor in Willich vorbei: Der, an der Halskestraße im Gewerbegebiet Münchheide ansässige, japanische Reifenproduzent „Toyo Tire“ ist Sponsor der Düsseldorfer Fortuna, die den Event ausrichtete. Willichs Bürgermeister Josef Heyes, traditionell in gutem Kontakt zu den 23 in Willich ansässigen Firmen aus Nippon, schaute zur Begrüßung der jungen Nachwuchskicker vorbei. Heyes gab einige wenige Informationen zur Stadt Willich, erläuterte den guten Kontakt Willichs zur japanischen Wirtschaft, wünschte den Kickern aus dem Land der aufgehenden Sonne „viel Fortune bei der Fortuna“ — und versprach, am Oster-Wochenende bei den Spielen vorbei zu schauen. Dort haben sich neben den Kickern aus Fernost in zwei Gruppen die Nachwuchs-Eliten des FC Liverpool, Mainz 05, Cruzeiro EC (Belo Horizonte, Brasilien), Benfica Lissabon, Borussia Mönchengladbach, FC Nordsjaelland (Dänemark), Red Bull Salzburg, Fortuna Düsseldorf und der BV 04 Düsseldorf miteinander gemessen.
Im Blick darauf stärkten sich die Kicker auf Einladung ihres Gastgebers am Buffet, wobei nicht nur das von Experten bereitete, landestypische Essen wie exquisite Sushi, sondern auch die per Lieferservice herbeigeschafften Monsterpizzen bei den jungen Fußballern reißenden Absatz fanden.
Dass man sich als Sponsor bei der Düsseldorfer Fortuna engagiere, passe hervorragend, so Mike Rignall, European Marketing-Manager: Die Situation der Fortunen sei mit der des japanischen Reifenexperten vergleichbar; bei der Fortuna wie bei Toyo Tire spiele man (noch) in der zweiten Liga - langfristig aber in die Spitze. Die einen in der Bundesliga, die anderen im europäischen Reifengeschäft.