Vorst: Im Gemeindezentrum kein Stuhl mehr frei

In St. Godehard wurden die Folgen der Gemeinschaft von Gemeinden erläutert.

Vorst. Recht hatte Pastor Kamm am Sonntag bei der Pfarrversammlung im Saal des Gemeindezentrums, als er feststellte, dass alle Sitzplätze belegt waren. Und doch war der Saal nur halb voll: Mehr Stühle hatte man erst gar nicht aufgestellt.

Eingeladen hatten Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat von St. Godehard. Grundlegende Änderungen ab 1. Januar 2010 stehen durch die Bildung der Gemeinschaft von Gemeinden (GdG) von Kempen und Tönisvorst und des Übergangs der Trägerschaft des Kindergartens an den zu bildenden Gemeindeverband bevor. Und darüber versuchen Vertreter des Kirchenvorstands sowie Thomas Nellen vom Pfarrgemeinderat in 60 Minuten zu informieren.

Die bisherigen Pfarren von Vorst, St. Tönis, St. Hubert und Kempen mit derzeit noch vier Pfarrern bilden künftig einen Gemeindeverband. Auf den werden bestimmte Aufgaben übertragen. Vorgesehen ist so eine Betriebsträgerschaft, etwa für Kindertagesstätten und Jugendfreizeiteinrichtungen. Darin werden auch die rund 90 Mitarbeiter geführt. Die Pfarren müssen somit die eigenen Kindergärten abgeben, was in Kempen schon für Empörung gesorgt hat.

Die Pfarren selbst, so betonten Pastor Ludwig Kamm und Martin Dahmen, bleiben wie bisher bestehen. Veränderungen gibt es aber bei den Zeiten der Messen. Auch werden die Priester gegebenenfalls Dienste in einer anderen Pfarre übernehmen.

Wie Carsten Hesse erwähnte, habe man in den letzten Monaten sieben Mal harmonisch getagt. Entwürfe für Verträge werden bis Ende September vorliegen. Entsprechend den Vorgaben aus Aachen wird man sich einigen müssen, da ansonsten, vom Bischof so angedroht, eine Zwangsfusion zustande kommt.

Zum 1. Januar 2010 muss alles unter Dach und Fach sein. Den Kirchengemeindeverband wird ein Priester leiten, der vom Bischof bestimmt wird. Wer das sein wird, erfahren die Mitglieder erst Ende des Jahres.