Tönisvorst: „Vater der Sonderpädagogik“

Seit 25 Jahren ist Michael Weitz beim Heilpädagogischen Zentrum. In dieser Zeit hat sich jede Menge verändert.

Tönisvorst. Man nennt ihn den "Vater der ASB" (Arbeitsbereich Sonderpädagogische Betreuung), er war lange Jahre der Pädagogische Leiter des Heilpädagogischen Zentrums Krefeld-Kreis Viersen und ist jetzt Geschäftsleiter Rehabilitation: Michael Weitz (56) feiert am 1. September sein 25-jähriges Dienstjubiläum und kann es selbst kaum fassen, dass schon so viele Jahre vergangen sind, seit ihn der damalige Geschäftsführer van Beesel 1984 einstellte.

Für ihn begann alles in Krefeld in der früheren Einrichtung Fütingsweg. Er sollte eine pädagogische Hierarchie im HPZ einführen und erstellte die erste pädagogische Konzeption mit Außenwirkung. Er baute ein Netzwerk auf zwischen den internen Abteilungen des Hauses, den Kostenträgern, den Wohnheimen und den Förderschulen, zwischen den Gesellschaftern Stadt Krefeld und Kreis Viersen, zu den Lebenshilfen und zum Körperbehindertenverein. Das Netzwerk sollte unter anderem den reibungslosen Übergang aus den damaligen Sonderschulen ermöglichen.

Weitz machte in all den Jahren die planerischen Erhebungen für die Bedarfe, erstellte die dafür notwendigen Statistiken und half so entscheidend mit, rechtzeitig erkennen zu können, welche Baumaßnahmen für die Einrichtung notwendig wurden. Von Hause aus Organisations-Soziologe, lag ihm die Schaffung neuer Strukturen am Herzen.

Nach dem erfolgreichen Studium der Soziologie und Psychologie an der Uni Duisburg als Diplom-Sozialwissenschaftler begann seine Arbeit im HPZ als Pädagogischer Leiter. Seine Doktorarbeit hatte er zu einer Fallstudie über das HPZ in Hochbend geschrieben.

Er hätte sich zwar auch eine Universitäts-Karriere vorstellen können, ist bis heute aber mit der damals getroffenen Entscheidung immer noch sehr zufrieden. "Was ich studiert habe, kann ich hier praktisch umsetzen und einbringen", sagt er.

Viel hat sich geändert seit den ersten Tagen, als es nur die drei Standorte Fütingsweg in Krefeld, Grefrath-Vinkrath und die Zentrale in Hochbend gab. Heute sind es neun Filialen.

Als er begann, hatte das HPZ 420 Behinderte, das ist weniger als die Zahl des Personals heute: Die liegt inzwischen bei 480. Die Zahl der Behinderten ist bis heute auf fast 2000 angestiegen. Die Zahl der geistig Behinderten (z. B. Down Syndrom) geht hier wie bundesweit in den letzten Jahren zwar zurück, aber die Zahl der Schwerst-Mehrfachbehinderten und auch der psychisch Kranken steigt stark an. Das bedeutet, dass das HPZ weiter wachsen muss: In Hochbend selbst, in Uerdingen und auch in Breyell wird es Erweiterungen geben.

Privat liebt der Vater dreier Kinder das Reisen: Fernreisen, Städtereisen und Wanderreisen unternimmt er mit seiner Frau gleichermaßen gerne. Der große Garten hält ihn ebenfalls auf Trab und seinem Fachbereich ist er natürlich auch noch eng verbunden.