Vorst: Knöllchen droht!

In Tempo-30-Zonen werden die Radweg-Schilder abgebaut. Dort muss man nun auf der Straße radeln.

Vorst. Auf der Bruchstraße in Vorst ist des Radlers Welt noch in Ordnung. Dort, wo man mit Tempo 30 wohnt, stehen doppelt und dreifach und damit gut sichtbar runde blaue Verkehrsschilder. Sie machen den Weg auf dem Bürgersteig frei - für Fußgänger und für Radfahrer.

Und so radelt der Vorster und jeder, der Vorst durchquert, guten Gewissens neben der Bruchstraße über das rötliche Gehsteig-Pflaster, wohl wissend: "Hier fahr’ ich richtig."

"Fahr ich hier richtig?" fragt sich der Radler aber neuerdings auf der St. Töniser Straße in Vorst. Dort sind Anfang Juli die beschriebenen blauen Schilder abmontiert worden, die bis dato den Geh- auch als Radweg ausgewiesen haben.

"Das geht auf einen Beschluss des Landes zurück, der schon vor längerer Zeit gefasst worden ist", sagt Catharina Perchthaler, Sprecherin der Stadt Tönisvorst. Die Straßenverkehrsordnung sehe in Tempo-30-Zonen keine Radwege mehr auf Bürgersteigen vor. "Deshalb werden die Schilder nun nach und nach abmontiert", so Perchthaler. Die meist mit roten Pflastersteinen vom Gehweg abgehobenen Fahrstreifen sollen aber nur dann zurückgebaut werden, wenn die Maßnahme keine zusätzlichen Kosten nach sich zieht.

In den Tempo-30-Zonen, in denen die blauen Verkehrsschilder bereits abmontiert wurden, dürfen erwachsene Radfahrer nun nur noch auf der Straße fahren.

Streng genommen riskiert ein Radler auf der St.-Töniser-Straße also ein Knöllchen. Rad fahren auf dem Gehweg ist eben nicht erlaubt, bestätigt auch Antje Heymanns, Pressesprecherin der Polizei.

Über den breiten Bürgersteig entlang der St. Töniser Straße, der so oft menschenleer ist, darf man sich wundern. Und für die Bruch- und ähnliche Straßen hoffen, dass die blauen Schilder noch lange stehen bleiben. "Auf der Fahrbahn wäre für Autos und Radler doch viel zu wenig Platz", kommentiert ein Vorster, der in dem Viertel zu Hause ist: "Dann hupen die Autofahrer die Radler von der Straße."