Willich: Thyssen-Krupp macht Reklame mit der „Bütt“

Becken aus Edelstahl sind im Trend. Sie sorgen auch im Willicher Freibad für neuen Glanz.

Willich. Das neu gestaltete Freibad der "Bütt" ist ein Renner: Schon 56000 Besucher hatten bis Mittwoch, 16 Uhr, die Kassen passiert. Das sind schon jetzt 24000 mehr als vor einem Jahr. Zu den Fans gehört auch Alfred Otto, Vorstand für Strategische Produktentwicklung beim Stahlkonzern Thyssen-Krupp Nirosta.

Was allerdings nicht damit zu tun hat, dass er regelmäßig in Willich seine Bahnen kraulen würde. Vielmehr hat sein Konzern das Material für die Becken geliefert.

15 Tonnen Nirosta-Edelstahl sind im Freibad-Bereich in den Boden versenkt worden: 25-Meter-Sportbecken, Aktions-, Erlebnis- und Babybecken - alle wurde aus dem rostfreien Material gefertigt. Rund 1,6 Millionen Euro investierte die Stadt in die Neukonstruktion samt Technik.

"Wir haben uns bei der Sanierung bewusst für Edelstahl entschieden", berichtet Bütt-Leiterin Simone Küppers. Ausschlaggebend sei die Besichtigung anderer Bäder mit solchen Becken gewesen: "Die waren auch nach 30Jahren noch hygienisch und völlig intakt." Bei den alten Becken waren dagegen oft Kacheln abgeplatzt, was regelmäßig teure Reparaturen notwendig machte.

An einen weiteren Vorteil erinnert Alfred Otto: "Beton ist anfällig gegen Witterungseinflüsse wie Frost, was dazu führt, dass sich Risse bilden und die Becken nicht mehr dicht sind. Bis zu 20Kubikmeter Wasser gehen so teils pro Tag verloren." Nach dem Einbau von Edelstahl sei dies vorbei - und außerdem könne das alte Becken als Fundament genutzt werden.

Küppers rechnet damit, dass sich auch die Reinigungskosten reduzieren: Glatte Stahl-Oberfläche böten dem Schmutz keinen Halt. Zudem sind die Fugen entfallen, die aufwändig behandelt werden müssen. "Die Besucher sind vom glänzenden Stahl begeistert", sagt sie. Niemand habe sich bislang über das ungewohnt glatte Gefühl unter den Füßen beschwert.

Thyssen-Krupp liefert den Stahl an drei große Schwimmbad-Hersteller. Die Technik wird immer beliebter, was in jüngster Zeit auch in der Umgebung zu sehen war: In Krefeld-Bockum (innen) und in Mönchengladbach-Volksgarten (außen) wurden ebenfalls Edelstahlbecken eingebaut. Das Resultat in Willich scheint dem Konzern aber besonders gut zu gefallen: In der bundesweiten Werbung von Thyssen-Krupp wird die "Bütt" als Referenzobjekt genannt.