Weichen für Ersatzbau des Kaisersaals gestellt
Schon im November 2015 soll der Ersatzbau für den Kaisersaal neben der Frantzen-Halle eingeweiht werden.
Willich. Der Stadtrat hat am Donnerstagabend die Weichen zum Bau einer Veranstaltungshalle in Alt-Willich gestellt. Fast einstimmig beauftragte er die Verwaltung damit, ein Verfahren einzuleiten, das schon im November 2015 zur Einweihung führen soll. Die Halle wird den Kaisersaal ersetzen, der Ende März 2015geschlossen wird.
So wie Franz Auling (CDU) lobten auch die Sprecher anderer Fraktionen die „sehr gute Planung“ der Verwaltung. Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) sprach von einer „einmaligen Chance für die Vereine“, denn denen soll die Möglichkeit eingeräumt werden, die Halle bei Veranstaltungen selbst zu bewirtschaften.
Einzig der von Kämmerer Willy Kerbusch festgelegte Finanzrahmen von maximal zwei Millionen Euro bereitete Röhrscheid etwas Sorge: Zwischen der „Bütt“ und dem Sport- und Freizeitzentrum dürfe keine „billige Wellblechhalle“ entstehen. Willy Kerbusch sah hier allerdings keine Gefahr: Die kalkulierten Kosten reichten, um eine „ansehnliche, funktionale Halle zu bauen, die uns Freude machen wird“.
Während Roland Müller erklärte, das vorgelegte Konzept entspreche auch den Vorstellungen der Grünen, sprach Hans-Joachim Donath (FDP) davon, „Bauchschmerzen mit der Vorlage“ zu haben: Zwar sei man auch für den Hallenbau, doch der gewählte Standort sei falsch und bei den Anwohner formiere sich schon Widerstand. Zudem werde die Halle mit bis zu 1000 Sitzplätzen zu groß geplant. Aus diesen Gründen enthielt sich seine sechsköpfige Fraktion später der Stimme. Was die Kritik von Guido Görtz (CDU) hervorrief: Die FDP ducke sich weg.
Bedenken hatte aber auch CDU-Ratsherr Stefan Simmnacher: Als einziger stimmte er gegen die Vorlage, da ihm das Verfahren „arg schnell“ abgewickelt wird. Anders sein Fraktionsvorsitzender Johannes Bäumges, der sagte: „Ein so transparentes Verfahren bei einem Bauprojekt habe ich noch nie erlebt.“
Wie sieht dieses Verfahren aus? Schon am Mittwoch, 26. März, 18 Uhr, wird es im Gründerzentrum eine öffentliche Präsentation der Projektidee anhand eines Musterentwurfs geben. Anregungen und Bedenken können hier direkt geäußert werden. Im April soll das die öffentliche Ausschreibung des Hallenbaus erfolgen. Im Mai ist die Wertung der Angebote im Verhandlungsverfahren (einschließlich Lärmschutzgutachten) vorgesehen, im Juni sollen die Entwürfe beraten und im Juli öffentlich präsentiert werden. Im August soll die Vergabe erfolgen, so dass schon im September das Bauantragsverfahren eingeleitet werden kann. Anschließend soll bis Oktober 2015 gebaut werden. Parallel dazu sollen die Betriebsführung ausgeschrieben und die Nutzungsgebühren festgelegt werden. Fertigstellung und Einweihung: November 2015.