„Wir fasten mit der ganzen Familie“, sagt Jonathan. Er wird 40 Tage lang auf Fleisch verzichten. „Ich finde, dass Fleisch ein Luxus ist, den man nicht zwingend braucht“, sagt der Sechzehnjährige.

Deutlich kritischer betrachtet Luca (16) die Fastenzeit. „Wenn ich Veränderungen in meinem Leben möchte, verändere ich etwas. Dazu brauche ich keine bestimmte Zeit“, sagt der Neersener.

Lukas (17) glaubt, dass es heutzutage kaum möglich ist zu fasten: „Aktuell ist es viel zu schwer nach älteren Traditionen zu leben. Es gibt mittlerweile viel zu große Versuchungen, das Fasten zu brechen.“ Merlin denkt ähnlich: „Aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis fastet niemand. Und so kommt es, dass man selbst auch nicht verzichtet.“ Gute Erfahrungen mit dem Fasten hat Merle im letzten Jahr gesammelt. „Da habe ich 40 Tage lang auf Facebook verzichtet“, sagt die Achtzehnjährige und ergänzt: „Ich wollte mal überprüfen, ob ich süchtig bin.“ Zunächst sei die Phase ohne die sozialen Medien schwer gewesen. Dennoch hat die Willicherin bis Ostern durchgehalten. In diesem Jahr wird sie nicht fasten: „Wegen des anstehenden Abiturs kann ich mich unmöglich einschränken.“

Andere Jugendliche zweifeln daran, dass sie bis Ostern auf etwas verzichten könnten. „Meiner Meinung nach ist das Fasten eine gute Idee, aber ich glaube nicht, dass ich das durchhalten würde“, sagt Leonie (15).

Auch Till meint: „Respekt für die, die es schaffen auf etwas zu verzichten.“ Doch der Siebzehnjährige kritisiert, dass das Fasten für viele Menschen zu einem Modetrend geworden ist: „Man sollte aus Überzeugung verzichten. Zu fasten, um gut da zu stehen, halte ich für Quatsch.“

Pauline hat sich wieder zum Fasten entschlossen. Sie entscheidet aber erst kurzfristig, worauf sie verzichten wird. „Ich habe erst überlegt Süßes wegzulassen, aber das halte ich in der Klausurphase nicht aus“, sagt die 17-Jährige. „Vielleicht verzichte ich dieses Jahr aufs Fernsehen.“