Integrationsmaßnahmen 300 Kriegsflüchtlinge werden in Willich derzeit integriert
Willich · Die Stadt erklärte, wie ukrainischen Kindern geholfen wird.
(djm) In Willich leben derzeit 619 Flüchtlinge, darunter 300 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Diese Zahl nannte die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger in der Ratssitzung am Mittwochabend. Sie gab auch einen Überblick über die Integrationsmaßnahmen: Die Kinder würden die üblichen Schuluntersuchungen durchlaufen und dann als Seiteneinsteiger in den Schulen aufgenommen. Schwieriger sei es, einen Platz in der Offenen Ganztagsschule bereitzustellen, weil es dafür ohnehin eine Warteliste gebe.
Es gebe aber Angebote für Kinder im Moltkedorf, ebenso Schwimmkurse oder eine Kunstpädagogin beschäftige sich mit den Kindern. Für die nicht-schulpflichtigen Kinder sind Spielgruppen geplant. Außerdem habe die Stadt eine der Geflüchteten als Erzieherin gewinnen können. Bürgermeister Christian Pakusch nannte es „ein tolles Signal der Bevölkerung“, dass 200 geflüchtete Menschen privat untergebracht werden konnten.
Benötigte Sachspenden
werden konkret formuliert
Christian Winterbach (Grüne) erkundigte sich, wie sich die Zahl der angekommenen Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt auswirken. Zahlungen würden über das Sozialgesetzbuch II (Grundsicherung für Arbeitsuchende) abgewickelt, aber „viele Flüchtlinge möchten zurück in ihre Heimat“, so Schwerdtfeger. Paul Schrömbges (CDU) wollte wissen, ob und welche Spenden aktuell fehlen. Pakusch sagte, dass der Kinderschutzbund den Kindern helfe, damit diese beispielsweise eine Schulausstattung erhalten. Schwerdtfeger ergänzte, dass die Stadt einen konkreten Bedarf bei Sachspenden formuliere und es dann auch immer sehr schnell Reaktionen aus der Bevölkerung gebe, „ansonsten brauchen wir Geldspenden“.
Lukas Maaßen (SPD) wollte wissen, wie Corona-Tests und etwa die Isolation erkrankter Menschen ablaufe. Schwerdtfeger sagte, dass alle Flüchtlinge bei der Registrierung getestet werden, erkrankte Menschen könnten dank der baulichen Struktur im Moltkedorf gut isoliert werden.
Problematisch sei es, dass viele Geflüchtete mit in Deutschland nicht zugelassenen Impfstoffen geimpft worden seien. „Impfangebote werden bei uns sehr gut angenommen. Wir haben einen Arzt, der ehrenamtlich im Moltkedorf arbeitet und die Menschen aufklärt“, so Schwerdtfeger.