Willich: Adenauer-Park - Bissiger Schwan schlägt erneut zu
Erneut wurde eine Rentnerin von einem Schwan verletzt. Unklar ist, was nun mit dem Tier geschieht.
Willich. Sie wollte nur die Enten füttern, zum Dank trägt sie heute einen Gipsarm: Die Rentnerin Helma Krücken aus Willich wurde vor wenigen Tagen im Konrad-Adenauer-Park von einem Schwan übel zugerichtet. Als die Tierliebhaberin ans Ufer des Weihers im Park trat, um ein Stück Brot ins Wasser zu werfen, sei der Schwan mit hohem Tempo auf sie zugeschwommen. "Er sprang ans Ufer und attackierte mich mit Flügelschlägen, die wie Peitschenhiebe waren", sagt Helma Krücken.
Für das Brot interessierte sich der aggressive Schwan nicht, er hatte es wohl nur auf die Rentnerin abgesehen, riss sie zu Boden, traktierte sie mit seinem Schnabel, den Flügeln und trat auf sie ein. "Ich hatte höllische Angst, dass er mir in die Augen hackt", erzählt sie. Erst, als sich der Vogel in ihrem Mantel festgebissen hatte, konnte sie sich wieder aufrichten und flüchten, den wütenden Schwan dicht auf den Fersen.
Der Arm, mit dem die Rentnerin ihr Gesicht zu schützen versucht hat, wurde besonders in Mitleidenschaft gezogen, das Handgelenk wurde verletzt. Nun wolle sie ihre Mitmenschen vor dem Tier warnen. Zu Recht: Der Schwan ist Wiederholungstäter. Vor rund vier Wochen hatte das Tier eine 83-jährige Frau angegriffen, die vermutlich nur wegen ihrer dicken Winterkleidung so gut gepolstert war, dass sie nicht ernsthaft verletzt wurde.
"Es gibt keine Erklärung für dieses Verhalten", sagte eine Sprecherin des Veterinäramtes Viersen, schließlich sei das Tier nicht bedroht worden. Eine andere Theorie verfolgt Andreas Kublank, bei der Stadt Willich für die Grünanlagen zuständig. Er führt das aggressive Verhalten des Schwans auf die gegenwärtige Brutzeit zurück.
Obwohl sein Revier auf einem Grundstück der Stadt Willich liegt, trage die Stadt nicht die Verantwortung für ihn, da er vermutlich als Wildtier in den Park gezogen worden sei, erklärt Kublank.
Dennoch müsse nun geprüft werden, was mit ihm geschehe. Absperren gehe nicht, einschläfern wäre zu drastisch. Die Stadt erwägt, das betagte Tier umzusiedeln. Das allerdings sei ein Problem, weil er vermutlich in sein Revier zurückkehren oder in einer fremden Umgebung nicht überleben würde.
"Aber solange der Schwan da ist", sagt Helma Krücken, "werde ich nicht mehr in den Park gehen".